Erdogan will Merkel in Berlin treffen, um über libysche Krise zu sprechen
Montag 13.Januar.2020 - 05:49
Berlin (Dpa) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan soll türkischen Medienberichten zufolge am Sonntag zu Libyen-Gesprächen nach Deutschland reisen.
In Libyen herrscht seit dem Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi 2011 Bürgerkrieg. Der einflussreiche General Chalifa Haftar kämpft mit der international anerkannten Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch um die Macht. Die Türkei, die Al-Sarradsch unterstützt, hatte jüngst Soldaten nach Libyen entsandt.
Der Sender CNN Türk berichtete, Erdogan werde am 19. Januar am sogenannten Berliner Prozess teilnehmen. Im Rahmen dieses Prozesses plant Deutschland seit längerem eine Konferenz in Berlin, um die wichtigsten internationalen Akteure im Libyenkonflikt an einen Tisch zu bringen.
Die türkischen Medienberichte liefen unter anderem beim Staatssender TRT. Merkel und Erdogan hatten erst am Sonntagabend am Telefon über die Lage im nordafrikanischen Bürgerkriegsland Libyen gesprochen. Dort war in der Nacht auf Sonntag eine von der Türkei und Russland vorgeschlagene Waffenruhe in Kraft getreten. Heute sollen sich Vertreter der Konfliktparteien in Moskau treffen.
Die Bundesregierung ließ den genauen Zeitpunkt für das von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geplante Spitzentreffen in Berlin vorerst offen. Es gebe entsprechende Planungen auch für den kommenden Sonntag, er könne den Termin aber gegenwärtig nicht offiziell ankündigen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert auf eine entsprechende Journalistenfrage.
"Die Vorbereitungen auf eine solche Konferenz laufen. Sie soll auf jeden Fall im Januar hier in Berlin stattfinden", sagte er.
Die Kanzlerin und auch Außenminister Heiko Maas (SPD) hätten dazu schon eine Reihe von Gespräche geführt und würden dies weiter tun, sagte Seibert. Die Bundesregierung werde die Öffentlichkeit sofort über Termin und Einzelheiten informieren, sobald die Vorbereitungen für das Treffen abgeschlossen seien.