Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Die Interessen entscheiden…Die USA und die EU erlauben es der Türkei im Mittelmeer nach Gas und Öl zu bohren

Mittwoch 08.Januar.2020 - 05:32
Die Referenz
Muad Mohamed
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan besteht darauf, in Libyen einzugreifen und die von Faiz al-Sarraj geführte Konsensregierung, die ihre Legitimität verloren hat, gegen die Truppen von Feldmarschall Khalifa Haftar, dem Kommandeur der libyschen Armee, zu unterstützen, um sicherzustellen, dass sie bei der Gas- und Ölbohrung im östlichen Mittelmeer an seiner Seite steht.  Trotz der vielen Kritiken an Ankara in dieser Hinsicht, ist sie entschlossen, die Explorationen im Mittelmeer fortzusetzen.

Die Interessen entscheiden…Die
Die Sprache der Interessen

Die Gas- und Ölexploration war in Ankara nicht neu, am 5. Oktober 2019 kündigte der türkische Energieminister Fatih Dunmez an, dass eines der Explorationsschiffe im östlichen Mittelmeer bald seine Arbeit im Südwesten Zyperns aufnehmen wird. In der Zwischenzeit warnte Amerika lediglich den Staat Erdogan vor diesen illegalen Aktivitäten.
Was den EU-Länder betrifft, nachdem ihre Außenminister am 11. November 2019 beschlossen hatten, Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei wegen der Bohrungen Ankaras vor der zyprischen Küste und der Verletzung der Zyprer-Meereswirtschaftszone zu verhängen, ein Tag später, bestätigte Erdogan, dass sein Land die verhafteten IS-Kämpfer weiterhin in ihre Länder abschieben wird, und forderte den "Europäer" auf, ihre Positionen gegenüber der Türkei zu überdenken, was dazu geführt hat, dass die EU von diesen Sanktionen abgesehen hat, insbesondere, dass die Frage der Rückkehr von Kämpfern die Länder des alten Kontinents belastet. 

Die Interessen entscheiden…Die
Aycan Aldemir, Ein Forscher beim US-Institut für Verteidigung der Demokratie, sagte seinerseits, dass Amerika die Frage der Exploration der Türkei im Mittelmeer mit Diplomatie und Reden ohne konkrete Sanktionen behandelt hat, und betonte in seinen Bemerkungen gegenüber Sky News Arab, dass Ankara erkannt hat, dass Washington und die Länder der Europäischen Union keinen Einfluss auf die Krise im Mittelmeerraum haben können.

Aldemir führte dies darauf zurück, dass Amerika auf der türkischen Incirlik -Basis in Ankara angewiesen ist. Die Türkei drohte oft mit der Schließung dieser Basis, sollte Washington Sanktionen gegen sie verhängen. 

Die EU, so der Forscher, ist in der syrischen Flüchtlingskrise auf Ankara angewiesen, wo Erdogan seit langem mit der Öffnung der Grenze angedroht hat, wenn er in einigen Fragen, die sein Land betreffen, keine Unterstützung von den EU-Ländern erhält, insbesondere die Präsenz im Norden Syriens. Der Forscher betont, dass dies für den türkischen Präsidenten  als "Trumpfkarte"  gilt und glaubt an eine weitere Eskalation in der Explorationskrise des "Mittelmeers".

Gleichzeitig hat Russland damit begonnen, Gas über die neue TurkStream-Pipeline nach Europa zuliefern, da Moskau versucht, die Lieferungen über eine Route zu kürzen, die durch die Ukraine und Rumänien führte.  

David Sheen, ein ehemaliger US-Botschafter, sagte in einem Interview mit dem Internationalen Rundfunk, dass die Türkei nicht erwägt, das Osmanische Reich wiederherzustellen, sondern seinen Einfluss in der gesamten Region, die in Nordafrika liegt und sich bis nach Afrika südlich der Sahara erstreckt, festigen will. Sheen wies darauf hin, dass Ankara jetzt Botschaften in 42 von 54 afrikanischen Ländern hat, als eine erstaunliche Zahl für eine Wirtschaft von der Größe der Türkei.


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