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US Luftangriff der USA im Irak: Iranischer General Soleimani getötet

Freitag 03.Januar.2020 - 03:21
Die Referenz
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Baghdad (Dadg) - Der iranische Generalmajor Qassem Soleimani wurde bei einem US-Raketenangriff nahe des Bagdader Flughafens getötet. Das US-Verteidigungsministerium teilte später mit, dass die Operation gezielt auf Befehl von Präsident Trump erfolgt sei. Mittlerweile bestätigten die Aktion auch iranische Offizielle. Ebenfalls getötet wurden Abu Mahdi al-Muhandis, Vizechef wichtiger schiitischer Milizen im Irak, die hinter dem Sturm auf die US-Botschaft vor wenigen Tagen stehen.

Qassem Soleimani (62) war Kommandeur der al-Quds-Brigaden, der speziell für Einsätze im Ausland zuständigen Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden, und damit der wohl mächtigste iranische Militär in der Region. Er galt als „Irans gefährlichster General“ und man rechnete ihm sogar gute Chancen zu, der nächste Führer des Iran zu werden. Die israelische Tageszeitung Jedi’ot Acharonot nennt ihn „Israels gefährlichsten Feind“. Der von ihm kommandierte Verband wird auf eine Truppenstärke von rund 20.000 Mann geschätzt. In dieser Funktion war Soleimani federführend für iranische Operationen im gesamten Nahen Osten. Neben der Ausrüstung und Ausbildung der Hisbollah, unterstützen die Al-Quds-Brigaden Teile der Hamas und der noch radikaleren palästinensischen Terrororganisation „Islamischer Dschihad“, sowie zahlreiche weitere anti-westliche Truppen und Verbände im ganzen Nahen Osten.

Soleimani ist damit direkt verantwortlich für zahlreiche Raketenangriffe auf israelische Wohngebiete. Wie Foxnews unter Berufung auf Angaben des US-Außenministeriums berichtet, sind 17 Prozent aller Todesfälle von US-Personal im Irak zwischen 2003 und 2011 auf Soleimani zurückzuführen. Der Iran tötete allein im Irak bisher über 600 US-Soldaten.

Der Journalist Ronen Bergman und der Iran-Experte Raz Zimmt charakterisierten Soleimani nach Gesprächen mit Geheimdienst-Mitarbeitern, unter anderem dem ehemaligen Mossad-Chef Tamir Pardo, als „die eine Person, die in der Lage ist, mit nur einem einzigen Befehl die israelische Armee in den nächsten Krieg zu ziehen“.

Als vor wenigen Tagen die US-Botschaft in Bagdad massiv von Iran-nahen Kräften attackiert wurde, wurden unter anderem Parolen wie „Soleimani ist unser Anführer“ gesprayt und skandiert.

Das Pentagon teilte nun mit: „Dieser Schlag zielte darauf ab, zukünftigen iranischen Angriffsplänen vorzubeugen. Die Vereinigten Staaten werden weiterhin alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um unser Volk und unsere Interessen überall auf der Welt zu verteidigen.“ Soleimani habe aktiv an Plänen gearbeitet, um amerikanische Diplomaten und Einsatzkräfte im Irak zu attackieren.

Der US-amerikanische Sender Fox News nannte die Aktion „bahnbrechend“, die Jerusalem Post schreibt: „Die USA haben eine starke Nachricht gesendet, dass das Töten von Amerikanern nicht vergessen oder toleriert wird.“

Diese Aktion ist womögich bedeutender als die Liquidierung Osama Bin-Ladens oder Al-Baghdadis. Denn Soleimanis Al-Quds-Brigaden sind deutlich besser ausgerüstet, ausgebildet und weitaus gefährlicher als herkömmliche Terrororganisationen wie Al-Qaida oder ISIS. Die Zahl der Menschen, die Soleimani auf dem Gewissen hat, ist kaum zu beziffern. Seine Taten destabilisierten den nahen Osten enorm und bedrohten Israel. Zurecht wurden die iranischen Revolutionsgarden und damit die Al-Quds-Brigaden im letzten Jahr von den USA als Terrororganisation eingestuft. 

Der iranische Außenminister spricht nun von einer „extrem gefährlichen“ Eskalation und einem „Akt des internationalen Terrorismus“. Der iranische Oberste Führer Ayatollah Ali Khamenei warnte nun, dass eine „harte Vergeltung“ warten würde. Donald Trump äußerte sich einige Stunden nach der erfolgten Operation auf Twitter mit dem unkommentierten Posten der Flagge der Vereinigten Staaten.

 

 

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