Angriff auf US-Botschaft in Bagdad USA schicken weitere Truppen
Baghdad (Welt) - An der US-Botschaft im Irak ist es den zweiten Tag in Folge zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen. Mehrere Personen seien durch den Einsatz von Tränengas verletzt worden, meldete die staatliche irakische Nachrichtenagentur INA am Mittwoch. Augenzeugen berichteten der Deutschen Presse-Agentur, dass Hunderte Demonstranten die Nacht in der Nähe des Botschaftsgelände verbracht hätten.
Hunderte von irakischen Milizsoldaten und Unterstützern schleuderten Steine auf das Anwesen. Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Blendgranaten gegen die Demonstranten ein. Diese hatten die Nacht in Zelten vor der Botschaft zugebracht. Augenzeugen zufolge richteten sie sich auf einen längeren Aufenthalt ein. Darauf deuteten Lieferungen von Nahrungsmitteln, Kochzubehör und Matratzen hin. Hochrangige irakische Militäroffiziere hatten versucht, die Protestierenden zum Abzug zu bewegen. Aber dies war ihnen nicht gelungen.
Protestler legten ein Feuer auf dem Dach des Eingangsbereichs. Rauch stieg auf. Die Protestierenden versammelten sich auch am Mittwoch vor der Botschaft. Bereits am Dienstaghatten Demonstranten versucht, den hochgesicherten Botschaftskomplex zu stürmen. Protestler setzten mehrere Wachhäuschen in Brand. Die irakischen Demonstranten sind wütend über US-Luftangriffe am Wochenende, bei denen 25 Kämpfer einer vom Iran geförderten Miliz getötet worden sind.
US-Verteidigungsminister Mark Esper kündigte am Dienstagabend (Ortszeit) an, dass die USA wegen der jüngsten Spannungen im Irak mit sofortiger Wirkung 750 zusätzliche Soldaten in die Region verlegen. Darüber hinaus stünden weitere Truppen bereit, um in den nächsten Tagen auszurücken, erklärte er. Die Verlegung der Soldaten der 82. Luftlandedivision aus dem US-Bundesstaat North Carolina sei eine Vorsichtsmaßnahme angesichts der erhöhten Bedrohungslage im Irak, erklärte Esper. „Die Vereinigten Staaten werden unsere Bürger und Interessen überall auf der Welt schützen“, sagte der Minister.
Trump schickt 14.000 zusätzliche Soldaten
US-Präsident Donald Trump wirbt eigentlich damit, die US-Truppen im Nahen Osten nach Hause bringen zu wollen. Angesichts der Spannungen mit dem Iran sind zuletzt jedoch 14.000 Soldaten zusätzlich in die Region verlegt worden, unter anderem nach Saudi-Arabien, einem Erzfeind des Irans. Der Iran verfügt im Irak über großen politischen Einfluss und steht damit in Rivalität zu den USA. Die US-Regierung geht davon aus, dass Teheran seinen Einfluss auf schiitische Milizen zuletzt gezielt für Angriffe gegen das US-Militär genutzt hat.