Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
ad a b
ad ad ad

Erdogan verhöhnt Macron... Macron greift Erdogan an

Dienstag 03.Dezember.2019 - 10:23
Die Referenz
طباعة

Der türkische Präsident Erdogan warf dem französischen Präsidenten Macron vor, eine „kranke Ideologie“ zu verfolgen, weil dieser die Nato als hirntot bezeichnet hatte. „Lassen Sie erst mal Ihren Hirntod überprüfen“, forderte Erdogan in Richtung Macron.

Erst bezeichnete Frankreichs Staatschef die Nato als „hirntot“, nun zog der türkische Präsident nach und forderte Macron auf, er solle seinen „eigenen Hirntod überprüfen“. Frankreich bestellte daraufhin den türkischen Botschafter ein.

Nach der Kritik von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron an der Syrien-Offensive der Türkei wurde der türkische Präsident in einer Rede persönlich: Tayyip Erdogan bescheinigte Macron den „Hirntod“. „Lass zuerst deinen eigenen Hirntod überprüfen“, sagte Erdogan am Freitag in einer Rede, an Macron gewandt. Frankreich bestellte nach diesem Vorwurf den türkischen Botschafter ein.

Dieser hatte zuvor in einer umstrittenen Äußerung die Nato als „hirntot“ bezeichnet – unter anderem wegen der international kritisierten Offensive der Türkei gegen kurdische Milizen in Nordsyrien.

Erdogan sagte nun, „solche Äußerungen passen nur zu Leuten deiner Art, die im Zustand des Hirntods sind“. Erdogan will kommende Woche am Nato-Gipfel in London teilnehmen.

Im Vorfeld ist ein Treffen mit Macron, Kanzlerin Angela Merkel und dem britischen Premier Boris Johnson zum türkischen Einmarsch in Syrien geplant. Der Einsatz gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) war bei den Nato-Partnern auf breite Kritik gestoßen.

Frankreich müsse der Türkei zur Seite stehen

Macron warf Ankara wegen der Offensive in einem Interview ein „unkoordiniertes, aggressives“ Vorgehen vor, das die Sicherheitsinteressen aller Nato-Staaten berühre.

Ebenso wie Deutschland und Großbritannien schränkte Frankreich wegen des Einsatzes die Waffenlieferungen an Ankara ein. Die drei EU-Staaten fürchten, dass die Offensive den Kampf gegen die islamistische IS-Miliz schwächt, bei dem die YPG eine wichtige Rolle spielt.

Neben den USA unterstützt auch Frankreich die syrische Kurdenmiliz mit Spezialkräften im Kampf gegen die Dschihadisten. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu warf Macron wegen dieser Unterstützung am Donnerstag vor, eine „Terrororganisation“ zu finanzieren und regelmäßig im Elysée-Palast zu empfangen. Macron dürfe nicht vergessen, dass Frankreich der Türkei als Nato-Mitglied zur Seite stehen müsse, sagte Cavusoglu.

Wie oft, wenn er wütend ist, wurde Erdogan nun persönlich. „Niemand beachtet dich“, sagte er, an Macron gewandt. „Du bist noch unerfahren, arbeite erst mal daran.“ Der französische Präsident zahle seine Nato-Beiträge nicht ordnungsgemäß und verstehe nichts vom Anti-Terror-Kampf, sagte Erdogan. Daher habe sich auch die Protestbewegung der sogenannten Gelbwesten in Frankreich ausbreiten können.

 

Macron: Die Türkei arbeitet manchmal mit Fraktionen zusammen, die mit dem IS verbündet sind

Erdogan verhöhnt

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat türkische Streitkräfte beschuldigt, bei ihren Einsätzen in Nordsyrien manchmal mit ISIS-Kämpfern zusammengearbeitet zu haben.

 

"Wenn ich mir die Türkei anschaue, sehe ich, dass sie jetzt gegen diejenigen kämpft, die mit uns gekämpft haben", sagte Macron auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Präsident Donald Trump.

Macron betonte, dass das Thema ISIS klar sein müsse und erklärte, dass die Aktionen der Türkei gegen kurdische Kämpfer, die den Verbündeten im Kampf gegen die Terrororganisation halfen, die Notwendigkeit einer besseren Koordinierung zeigten.

"Wir haben die Zusammenarbeit mit der Türkei in den Bereichen Sicherheit, Handel, Migration und Europäische Union verloren", sagte er und fügte hinzu, dass auf dem Gipfel zwei Präzisierungen vorgenommen werden sollten.

 

"Wie kann man Mitglied der NATO sein und mit Russland zusammenarbeiten und Dinge von ihnen kaufen?" In Bezug auf den Kauf von Ankara S-400 russischen Verteidigungssystem.

Zweitens sagte Macron, es müsse eine Frage gestellt werden, ob die Türkei ein NATO-Mitglied bleiben will, wenn Erdogan an seiner Drohung festhält, die baltische Verteidigung zu verzögern, wenn das Bündnis kurdische Kämpfer nicht als Terroristen deklariert.

 

Der Streit zwischen der Türkei und Frankreich

Die Türkei und Frankreich haben sich vor kurzem auf eine feurige Rhetorik gefasst. Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu wies am Donnerstag die Kritik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an dem türkischen Angriff auf die YPG in Syrien zurück und sagte, der französische Präsident unterstütze den Terrorismus.

"Er ist bereits der Sponsor der Terrororganisation und er bewirtet sie ständig im Elysee-Palast. Wenn er sagt, sein Verbündeter ist die Terrororganisation ... gibt es schon nichts mehr zu sagen", sagte Çavuşoğlu gegenüber Reportern im Parlament.

Ankara betrachtet die YPG als terroristische Vereinigung und startete am 9. Oktober ihre Offensive im Nordosten Syriens.

Macron traf sich letzten Monat mit Jihan Ahmed, der Sprecherin der Syrischen Demokratischen Kräfte (YPG) der YPG, um Frankreichs Solidarität mit ihnen im Kampf gegen den IS in Syrien auszudrücken.

"Macron kann aufgrund dieser Art von Oszillation nicht der Führer Europas sein. In Europa herrscht ein Vakuum, mit dem er versucht, der Führer des Kontinents zu werden", sagte Çavuşoğlu.

"