Bundestag will keine Nachtsitzungen mehr
Unterstützt
werden die Maßnahmen von den Fraktionen von CDU/CSU, SPD, Linkspartei, Grünen
und FDP. Die AfD lehnt die Reform hingegen ab. "Das zeigt erneut, dass
diese Partei kein Interesse an einer guten Debattenkultur hat und auch auf die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundestags nicht ausreichend Rücksicht
nimmt", kritisierte Grosse-Brömer. AfD-Sprecher Christian Lüth bezeichnete
die Vorwürfe in der NOZ als "Unfug". "Kurzdebatten dienen nicht
der demokratischen Kultur, die wir uns wünschen", sagte er.
Der
Linken-Parlamentsgeschäftsführer Jan Korte sagte der Zeitung, es gehe nicht nur
um das Wohl der Abgeordneten, sondern "vor allem um diejenigen, die im
Bundestag nicht im Fokus stehen und hier alles am Laufen halten: Von den
Saaldienerinnen und Saaldienern über den stenografischen Dienst bis hin zum
Sicherheitspersonal".
Änderungen des Plenarbetriebs
müssen in der Regel einstimmig vom Ältestenrat beschlossen werden. Sollte die
AfD bei der Ältestenratssitzung am Donnerstag nicht von ihrer ablehnenden
Haltung abrücken, werde in der kommenden Woche im Plenum über die Reform
abgestimmt, sagte ein Sprecher der Unionsfraktion der NOZ. Dort sei eine
Mehrheit für das Vorhaben dann sicher. Am 7. November hatten zunächst der
CDU-Abgeordnete Matthias Hauer und wenig später die Linken-Abgeordnete Simone
Barrientos Schwächeanfälle im Bundestag erlitten. Beide mussten medizinisch
versorgt werden.