Bundesverteidigungsminister: Wir werden unsere Soldaten nach Nordsyrien nicht schicken
Das Ministerium wies Gerüchte zurück, wonach deutsche Soldaten nach
Nordsyrien geschickt wurden, und bezeichnete dies als Spekulation.
Kramp-Karenbaur - Deutscher Verteidigungsminister
Das Bundesverteidigungsministerium hat als
"Spekulation" einen Bericht über konkrete Pläne für einen deutschen
Heereseinsatz, einschließlich der Entsendung von Truppen nach Syrien,
bezeichnet, als Teil eines Vorschlags von Bundesverteidigungsministerin Angrett
Kramp-Karenbauer, im Norden eine Sicherheitszone unter internationaler Aufsicht
einzurichten.
Ein Ministeriumssprecher sagte am Montag in Berlin zu dem
Bericht, dass die Entwicklung von Grundplänen eine tägliche Arbeit der Bundeswehr
sei. "Bevor wir jedoch wissen, wie gut das Mandat der deutschen Armee ist,
wie klar es ist und welche anderen Faktoren in unserem Mandat eine Rolle
spielen können, können wir niemals etwas über Zahlen, Fähigkeiten oder Kräfte
sagen", sagte er.
Laut einem heute veröffentlichten Bericht haben Experten
des Verteidigungsministeriums die Größe der Beteiligung der deutschen Armee an
einer möglichen UN-Mission in Nordsyrien geschätzt und entsprechende Pläne
erstellt. Dem Bericht zufolge schätzten die Militärplaner die Größe der
Beteiligung von 2.500 Soldaten der deutschen Armee.
Den Schätzungen der Experten liegt ein Szenario zugrunde,
in dem die deutsche Armee in einem 30 Kilometer tiefen Gebiet von 40 Kilometern
im Norden Syriens mit drei Kampfbataillonen das Kommando übernimmt.
Der deutsche Verteidigungsminister, Angrett
Kramp-Karnpauer, schlug kürzlich die Einrichtung eines sicheren Gebiets im
Nordosten Syriens vor, das für die internationalen Streitkräfte zuständig ist,
ohne die Art der möglichen Beteiligung seiner Truppen an einer solchen Mission
zu präzisieren.
Die Initiative hat aber auch in Deutschland gemischte
Reaktionen erhalten. Beobachtern zufolge sorgte es auch an der Spitze der
Pyramide in der Regierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel für Chaos und
verschärfte die Spannungen innerhalb der fragilen Koalition zwischen
Konservativen und Sozialdemokraten.
Die Kontroverse gipfelte am Samstag, als der
sozialistische Außenminister Haiku Maas den Vorschlag seines Kollegen aus der
Türkei kritisierte, was ungewöhnlich ist. Ein Streit dieser Art wird in
Deutschland selten zutage gefördert, wo außenpolitische Fragen in der Regel
Konsenspunkte sind.