Auch IS-Sprecher offenbar im Einsatz in Nordsyrien getötet
Laut kurdischen Angaben ist auch ein möglicher Nachfolger von Abu Bakr
al-Bagdadi getötet worden. Abu al-Hassan al-Muhadschir gehörte zur
Führungsebene des IS.
Wenige Stunden, nachdem der Tod des IS-Führers Abu Bakr
al-Bagdadi bekannt gegeben wurde, soll auch der Sprecher der Dschihadistenmiliz
getötet worden sein. Das gaben die SDF am Sonntag bekannt.
Bei einem weiteren Militäreinsatz im Norden Syriens ist
nach kurdischen Angaben auch der Sprecher der Dschihadistenmiliz IS getötet worden. Ein ranghohes Mitglied der
Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) sagte, der IS-Extremist sei am Sonntag in
der Ortschaft Ain al-Baida im Norden der Provinz Aleppo getötet worden.
Wenige Stunden zuvor hatte Präsident Donald Trump bekannt
gegeben, dass der Anführer des Islamischen Staates (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, bei einem Einsatz des
amerikanischen Militärs im Nordwesten Syriens getötet wurde. Nach ihm hatten
Amerikas Geheimdienste und Streitkräfte jahrelang gefahndet, er galt als der
meistgesuchte Mann der Welt.
An dem Einsatz zur Tötung seines Sprechers Abu Hassan
al-Muhadschir waren nach Angaben des SDF-Vertreters der Geheimdienst der Miliz
sowie die amerikanische Armee beteiligt. Al-Muhadschir sei die rechte Hand von
al-Bagdadi gewesen, sagte der SDF-Vertreter, der namentlich nicht genannt
werden wollte. Die SDF sind ein von den kurdischen Volksverteidigungseinheiten
(YPG) dominiertes Militärbündnis. Gegen die YPG richtete sich die
jüngste Militäroffensive der Türkei im Norden Syriens.
Oberste
Führungsebene "faktisch ausgeschaltet"
SDF-Sprecher Mustafa Bali
teilte mit, die beiden US-geführten Operationen gegen Al-Bagdadi und
Al-Muhadschir hätten die oberste Führungsebene des IS in Nordwest-Syrien
"faktisch ausgeschaltet". Weitere IS-Anführer versteckten sich aber
noch in der Gegend. Über die Identität Al-Muhadschirs ist wenig bekannt. In
Fotos und Videos des IS soll er bisher nicht aufgetaucht sein, er gilt aber als
einer von dessen wichtigsten Figuren. Al-Muhadschir hatte Anhänger und
Sympathisanten im Westen in mehreren Audiobotschaften dazu aufgerufen,
Anschläge zu verüben.
Es
ist jedoch möglich, dass der IS einen bisher kaum bekannten Anführer nominiert. Oder er ernennt
überhaupt keine einzelne Person – um das Risiko zu minimieren, dass auch der
nächste Anführer wieder ausgeschaltet wird.
Der US-Einsatz zur Tötung
Al-Bagdadis fand in der Nähe der Ortschaft Barischa im Nordwesten Syriens
statt, mehr als hundert Kilometer von Ain al-Baida entfernt. Trump hatte
erklärt, bei diesem Einsatz seien zahlreiche IS-Kämpfer getötet worden.
IS-Anführer al-Bagdadi
hatte im Juli 2014 ein "Kalifat" in Syrien und im Irak ausgerufen, in
dem zeitweise mehrere Millionen Menschen lebten. Eine internationale Koalition
unter Führung der USA zusammen mit nationalen Soldaten im Irak und kurdischen
Milizen in Syrien eroberten nach und nach die IS-Gebiete zurück.
Nato-Generalsekretär Jens
Stoltenberg lobte den Einsatz. Dieser sei ein wichtiger Schritt im Kampf gegen
den internationalen Terrorismus. Die Nato bleibe dem Kampf gegen den
gemeinsamen Feind verpflichtet. Im Ausland, darunter auch in europäischen
Städten, verüben IS-Anhänger immer wieder Anschläge. Westliche Politiker erklärten
am Sonntag, mit dem Tod Al-Bagdadis sei der Kampf gegen den IS nicht beendet.
Durch
Luftangriffe zerstörte Fahrzeuge
Ein AFP-Reporter sah in Ain al-Baida zwei durch
Luftangriffe zerstörte Fahrzeuge sowie drei Leichen. Es war unklar, ob die
Luftangriffe von Kampfflugzeugen oder Drohnen ausgeführt wurden. Auch die in
Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete
den Tod von IS-Sprecher al-Muhadschir. Nach ihren Angaben war er einer von fünf
bei einem amerikanischen Militäreinsatz getöteten IS-Mitgliedern.
Der Einsatz zur Tötung al-Bagdadis spielte sich in der
Nähe der Ortschaft Barischa im Nordwesten Syriens ab, mehr als hundert
Kilometer von Ain al-Baida entfernt. Trump hatte erklärt, bei diesem Einsatz
seien zahlreiche IS-Kämpfer getötet worden.
IS-Anführer al-Bagdadi hatte im Juli 2014 ein „Kalifat“
in Syrien und im Irak ausgerufen, in dem zeitweise mehrere Millionen Menschen
lebten. Eine internationale Koalition unter Führung der Vereinigten Staaten
zusammen mit nationalen Soldaten im Irak und kurdischen Milizen in Syrien
eroberten dann in erbitterten Kämpfen nach und nach die IS-Gebiete zurück.