Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
ad a b
ad ad ad

Auch IS-Sprecher offenbar im Einsatz in Nordsyrien getötet

Dienstag 29.Oktober.2019 - 12:56
Die Referenz
طباعة

Laut kurdischen Angaben ist auch ein möglicher Nachfolger von Abu Bakr al-Bagdadi getötet worden. Abu al-Hassan al-Muhadschir gehörte zur Führungsebene des IS.

Wenige Stunden, nachdem der Tod des IS-Führers Abu Bakr al-Bagdadi bekannt gegeben wurde, soll auch der Sprecher der Dschihadistenmiliz getötet worden sein. Das gaben die SDF am Sonntag bekannt.

Bei einem weiteren Militäreinsatz im Norden Syriens ist nach kurdischen Angaben auch der Sprecher der Dschihadistenmiliz IS getötet worden. Ein ranghohes Mitglied der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) sagte, der IS-Extremist sei am Sonntag in der Ortschaft Ain al-Baida im Norden der Provinz Aleppo getötet worden.

Wenige Stunden zuvor hatte Präsident Donald Trump bekannt gegeben, dass der Anführer des Islamischen Staates (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, bei einem Einsatz des amerikanischen Militärs im Nordwesten Syriens getötet wurde. Nach ihm hatten Amerikas Geheimdienste und Streitkräfte jahrelang gefahndet, er galt als der meistgesuchte Mann der Welt.

An dem Einsatz zur Tötung seines Sprechers Abu Hassan al-Muhadschir waren nach Angaben des SDF-Vertreters der Geheimdienst der Miliz sowie die amerikanische Armee beteiligt. Al-Muhadschir sei die rechte Hand von al-Bagdadi gewesen, sagte der SDF-Vertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte. Die SDF sind ein von den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) dominiertes Militärbündnis. Gegen die YPG richtete sich die jüngste Militäroffensive der Türkei im Norden Syriens.

Oberste Führungsebene "faktisch ausgeschaltet"

Auch IS-Sprecher

SDF-Sprecher Mustafa Bali teilte mit, die beiden US-geführten Operationen gegen Al-Bagdadi und Al-Muhadschir hätten die oberste Führungsebene des IS in Nordwest-Syrien "faktisch ausgeschaltet". Weitere IS-Anführer versteckten sich aber noch in der Gegend. Über die Identität Al-Muhadschirs ist wenig bekannt. In Fotos und Videos des IS soll er bisher nicht aufgetaucht sein, er gilt aber als einer von dessen wichtigsten Figuren. Al-Muhadschir hatte Anhänger und Sympathisanten im Westen in mehreren Audiobotschaften dazu aufgerufen, Anschläge zu verüben.

Es ist jedoch möglich, dass der IS einen bisher kaum bekannten Anführer nominiert. Oder er ernennt überhaupt keine einzelne Person – um das Risiko zu minimieren, dass auch der nächste Anführer wieder ausgeschaltet wird. 

Der US-Einsatz zur Tötung Al-Bagdadis fand in der Nähe der Ortschaft Barischa im Nordwesten Syriens statt, mehr als hundert Kilometer von Ain al-Baida entfernt. Trump hatte erklärt, bei diesem Einsatz seien zahlreiche IS-Kämpfer getötet worden.

IS-Anführer al-Bagdadi hatte im Juli 2014 ein "Kalifat" in Syrien und im Irak ausgerufen, in dem zeitweise mehrere Millionen Menschen lebten. Eine internationale Koalition unter Führung der USA zusammen mit nationalen Soldaten im Irak und kurdischen Milizen in Syrien eroberten nach und nach die IS-Gebiete zurück.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg lobte den Einsatz. Dieser sei ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Die Nato bleibe dem Kampf gegen den gemeinsamen Feind verpflichtet. Im Ausland, darunter auch in europäischen Städten, verüben IS-Anhänger immer wieder Anschläge. Westliche Politiker erklärten am Sonntag, mit dem Tod Al-Bagdadis sei der Kampf gegen den IS nicht beendet.

 

Durch Luftangriffe zerstörte Fahrzeuge

Ein AFP-Reporter sah in Ain al-Baida zwei durch Luftangriffe zerstörte Fahrzeuge sowie drei Leichen. Es war unklar, ob die Luftangriffe von Kampfflugzeugen oder Drohnen ausgeführt wurden. Auch die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete den Tod von IS-Sprecher al-Muhadschir. Nach ihren Angaben war er einer von fünf bei einem amerikanischen Militäreinsatz getöteten IS-Mitgliedern.

Der Einsatz zur Tötung al-Bagdadis spielte sich in der Nähe der Ortschaft Barischa im Nordwesten Syriens ab, mehr als hundert Kilometer von Ain al-Baida entfernt. Trump hatte erklärt, bei diesem Einsatz seien zahlreiche IS-Kämpfer getötet worden.

IS-Anführer al-Bagdadi hatte im Juli 2014 ein „Kalifat“ in Syrien und im Irak ausgerufen, in dem zeitweise mehrere Millionen Menschen lebten. Eine internationale Koalition unter Führung der Vereinigten Staaten zusammen mit nationalen Soldaten im Irak und kurdischen Milizen in Syrien eroberten dann in erbitterten Kämpfen nach und nach die IS-Gebiete zurück.

 

"