Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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120 deutsche IS-Kämpfer untergetaucht

Freitag 25.Oktober.2019 - 01:03
Die Referenz
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Die Sicherheitsbehörden wissen nicht, wo sich die Mitglieder des IS aufhalten. Die meisten werden in der Türkei vermutet, die offenbar wenig fahndet. 

 

Sie reisten zur Terrormiliz „Islamischer Staat“ und sind jetzt unauffindbar. Bei ungefähr 120 deutschen IS-Kämpfern und Unterstützern, darunter etwa 25 Frauen, sei der Aufenthaltsort unbekannt, sagte ein hochrangiger Sicherheitsexperte, der namentlich nicht genannt werden wollte.

Die meisten der verschwundenen Dschihadisten würden in der Türkei vermutet. Die anderen könnten sich bei der „IS-Reststruktur“ im Irak aufhalten oder bei den Ablegern der Terrormiliz in Libyen und auf dem Sinai. Die Hoffnung, zumindest die in der Türkei untergetauchten deutschen IS-Kämpfer könnten bald gefasst werden, ist allerdings gering.

120 deutsche IS-Kämpfer

Anlaufstellen für IS-Kämpfer im Irak

 Dass sich die Masse der freikommenden IS-Leute nach Deutschland bewegen werde, sei unwahrscheinlich, sagte der Sicherheitsexperte. Viele Dschihadisten hätten weder Geld noch Papiere. Vermutlich kämen auch eher Frauen nach Deutschland zurück als Männer.

Mögliche Anlaufstellen seien die Reststruktur im Irak, wo auch IS-Chef Abu Bakr Al-Baghdadi vermutet werde, und die nordsyrische Provinz Idlib. Die Region ist die einzige im Land, die noch von islamistischen Rebellen beherrscht wird. Dort dominieren Milizen mit Verbindungen zu Al Qaida. Es gebe aber auch Gruppierungen, die dem IS zuzurechnen seien, jedoch mit anderen Namen aufträten, sagte der Sicherheitsexperte.

Wie viele Dschihadisten bereits aus kurdischem Gewahrsam in Nordsyrien entkommen sind, ist unklar. Die Kurden sprechen von 800 geflohenen IS-Leuten, darunter Frauen und Kinder. Deutsche Sicherheitskreise halten das für möglich, aber nicht bewiesen.

Dschihadisten besinnen sich auf ihre Ursprünge

Angeblich kam es zum Massenausbruch aus dem Gefangenenlager in der Kleinstadt Ain Issa beim Beschuss durch türkische Artillerie. Für „plausibel“ halten Sicherheitskreise Berichte, in Nordsyrien hätten vier deutsche Dschihadistinnen aus kurdischem Gewahrsam fliehen können.
Unterdessen werde der IS wieder stärker, sagen Sicherheitskreise. Die Terrormiliz verübe „fast wöchentlich“ Anschläge in Irak und Syrien. Es sei allerdings unwahrscheinlich, dass es dem IS gelinge, nochmal ein größeres Territorium zu erobern.

Der IS habe sich wieder „als Terror-Organisation im Untergrund“ etabliert. Die Dschihadisten besinnen sich offenbar auf ihre Ursprünge. Der IS war, mit etwas anderem Namen, bis 2013 die irakische Filiale von Al Qaida. Schon sie war berüchtigt für extreme Brutalität.

Die deutschen Behörden haben ungefähr 1050 Ausreisen und Ausreiseversuche von Salafisten in Richtung Syrien und Irak registriert. Die meisten Dschihadisten gingen zum IS. Mit welchem Fanatismus auch deutsche Frauen bei der Terrormiliz auftraten, lässt sich an einem Fall ablesen, in dem die Bundesanwaltschaft kürzlich Anklage erhoben hat.

120 deutsche IS-Kämpfer

Deutschland erholt deutsche Kinder von ISIS-Kämpfern

Bundesaußenminister Heiko Mas hat die Absicht seines Landes bekräftigt, mehr Kinder von ISIS-Kämpfern aus Syrien zurückzugeben. Maas 'Aussage kommt, nachdem die deutsche Regierung zum ersten Mal vier Kinder aus Syrien von deutschen Eltern geborgen hat, die mutmaßliche ISIS-Kämpfer waren.

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