Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Bundesweit alle Flughäfen betroffen Chaos bei der Lufthansa

Sonntag 20.Oktober.2019 - 09:41
Die Referenz
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Lufthansa zahlt den Flugbegleitern mehr Geld. Die Gewerkschaft Ufo will am Sonntag daher nur noch Flüge der Tochterfirmen bestreiken – darunter Eurowings und Germanwings.

Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo ruft für ihren am Sonntagmorgen geplanten Warnstreik mittlerweile nur noch Mitarbeiter der Lufthansa-Töchter Eurowings, Germanwings, Lufthansa Cityline und SunExpress auf. Das teilte ein Ufo-Sprecher mit. Flüge der Lufthansa-Kerngesellschaft sollen dagegen nicht mehr bestreikt werden. Betroffen von der Arbeitsniederlegung sind alle Flüge der vier Tochtergesellschaften zwischen 5 und 11 Uhr bundesweit.

Grund für die Absage ist die Ankündigung von Lufthansa, das Gehalt der Flugbegleiter freiwillig um 2,0 Prozent anzuheben, und zwar rückwirkend zum 1. Juli 2019. Damit habe die Fluggesellschaft die Forderungen der Gewerkschaft "übererfüllt", teilte Ufo mit. "Lufthansa scheint im Verlauf der letzten zwei Wochen begriffen zu haben, dass die Kabine sich weder durch mögliche disziplinarische Maßnahmen einschüchtern noch durch juristische Spitzfindigkeiten verwirren lässt", so die Gewerkschaft. Für die übrigen Flugbetriebe gelten andere spezifische Tarifziele.

Düsseldorf, Stuttgart, Berlin

Mit dieser Ankündigung sind immer noch mehr als 300 Abflüge im Warnstreikzeitraum gefährdet. Schätzungsweise 60.000 Passagiere müssen weiterhin um ihre Verbindungen bangen. Betroffen sind nun Eurowings-Basen wie Düsseldorf, Stuttgart oder Berlin. An den Lufthansa-Drehkreuzen München und Frankfurt sind keine Streiks mehr geplant

Hinter dem Arbeitskampf steht ein Zerwürfnis zwischen Ufo und dem Lufthansa-Konzern. Das Flugunternehmen zweifelt die Vertretungsbefugnis von Ufo für das Kabinenpersonal an und sieht die "Gewerkschaftseigenschaft" ungeklärt. Aus Sicht des Unternehmens war die Gewerkschaft bei der Kündigung des Tarifvertrags nicht beschlussfähig. Hintergrund sind interne Konflikte bei Ufo, denen mehrere Rücktritte und Nachberufungen von Vorstandsmitgliedern folgten. Der langjährige Ufo-Vorsitzende Nicoley Baublies wurde sogar aus dem Lufthansa-Dienst entlassen. Den nun abgesagten Streik hatte Lufthansa als rechtswidrig bewertet und Teilnehmern mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht. 

Flugbegleiter streiken bis Mitternacht

Bundesweit alle Flughäfen

Der Flugbegleiter-Ausstand bei Eurowings, Germanwings, Lufthansa CityLine und SunExpress dauert länger als angekündigt. Bislang fallen aber nur wenige Flüge aus.

Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) hat den Warnstreik der Flugbegleiter der Lufthansa-Töchter an mehreren deutschen Flughäfen bis Mitternacht verlängert. Das teilte Daniel Flohr mit, der Vizevorsitzende der für das Kabinenpersonal zuständigen Gewerkschaft. Ursprünglich war der Streik am Sonntag für 5 bis 11 Uhr angekündigt. Bestreikt werden die vier Lufthansa-Unternehmen Eurowings, Germanwings, Lufthansa CityLine und SunExpress. Es geht um Hunderte Verbindungen an Flughäfen wie Frankfurt am Main, Düsseldorf, Stuttgart, Berlin oder Hamburg.

Am Flughafen München sind bislang nur wenige Flüge ausgefallen. "Ungefähr zehn Verbindungen sind annulliert", sagte ein Sprecher des Airports am Morgen. Größere Auswirkungen auf den Betrieb habe der Warnstreik bisher nicht. Das könnte sich im Laufe des Sonntags aber noch ändern: "Bisher fangen die bestreikten Airlines das alles mit nicht organisiertem Personal auf – man wird sehen, was der Tag bringt."

Am Flughafen Düsseldorf sind bislang vier Verbindungen der Airline Eurowings gestrichen worden. Auch am Flughafen Köln-Bonn fielen bereits einige Verbindungen aus, wie ein Sprecher des Flughafens mitteilte. Es sei aber ruhig, weil sich die Passagiere rechtzeitig informiert hätten.

In Berlin seien am Morgen 15 geplante Abflüge der Airline Eurowings ausgefallen, sagte eine Sprecherin der Berliner Flughäfen. Im Moment sei die Hälfte der Eurowings-Abflüge betroffen, zudem seien sieben geplante Ankünfte weggefallen.

Die Warnstreiks bei den Lufthansa-Töchtern waren erst am Freitagnachmittag angekündigt worden. Wenig später hatte die Gewerkschaft Ufo die schon seit Montag angekündigten Ausstände bei der Konzernmutter Lufthansa wieder abgesagt. Der Konzern hatte sich kurzfristig bereit erklärt, zwei Prozent mehr Gehalt zu zahlen – gefordert hatte Ufo nur 1,8 Prozent. Unmittelbar danach schob Ufo weitere Tarifforderungen nach, die Lufthansa in einem Brief umgehend ablehnte.

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