Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Deutsche Frauen aus ISIS-Lager flehen verzweifelt um Hilfe

Montag 14.Oktober.2019 - 11:52
Die Referenz
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Truppen von Syrien-Diktator Assad sind bei Tel Tamer auf dem Vormarsch

Sie schlossen sich einst der Terrormiliz ISIS an, flohen dann vor der Terrorgruppe – und fürchten jetzt, dass sie mitsamt ihren Kindern an das Regime des Diktators Assad ausgeliefert werden.

Mehr als 100 aus Deutschland ausgereiste Personen befinden sich derzeit in Flüchtlingscamps und Gefängnissen in Nordsyrien, die aktuell noch von der kurdischen YPG-Miliz bewacht werden.

Mit der Ankündigung des amerikanischen Truppenabzugs durch US-Präsident Donald Trump (73) sowie dem anschließendem Einmarsch der Türkei und der mit ihr verbündeten Milizen in der vergangenen Woche wurde nun eine unheilvolle Dynamik in Gang gesetzt.

Deutsche Frauen aus

Auch von der Türkei unterstützte Milizen rücken im Norden Syrien vor. Am Mittwoch hatte die Türkei ihre Offensive gestartet

Denn: Die kurdische YPG-Miliz, die weite Teile Nordostsyriens kontrolliert, hatte sich bislang auf den Schutz durch die internationale Anti-ISIS-Koalition und vor allem die US-Streitkräfte verlassen.

Gemeinsam hatten YPG und amerikanische sowie britische und französische Spezialeinheiten seit 2015 die Terrormiliz ISIS immer weiter zurückgedrängt und schließlich im März im kleinen Ort Baghuz nahe der irakischen Grenze die letzte Hochburg der Dschihadisten in der Region erobert. Der Kampf forderte viele Opfer: Tausende Kämpfer der YPG und ihres Milizenbündnisses SDF wurden getötet und verletzt.

Zudem nahm die YPG seit 2017 auch Tausende ISIS-Mitglieder und deren Frauen gefangen, viele von ihnen waren zuvor aus dem untergehenden „Kalifat“ geflohen.

 

Angst vor den Assad-Truppen

Ain-Issa, das am weitesten westlich gelegene dieser Camps, liegt in der Nähe der türkischen Offensive, die kurdischen Bewacher konnten das Lager am Wochenende nicht mehr kontrollieren, mehrere Hundert Inhaftierte sollen entkommen sein

Die Bundesregierung verweigerte jahrelang die Rückführung deutscher Staatsangehöriger aus Syrien: Das Auswärtige Amt verwies immer wieder darauf, dass man in Damaskus keine Botschaft mehr unterhalte und deswegen in Syrien nicht tätig werden könne.

Dass dies lediglich Ausflüchte waren, um die Verantwortung für deutsche Dschihadisten auf die syrischen Kurden abzuwälzen, bewies die Bundesregierung Ende August, als eine Delegation des Auswärtigen Amtes nach Nordsyrien reiste und vier Kinder deutscher Staatsbürger in Empfang nahm und Angehörigen in Deutschland übergab.

 

Verzweifelte Hilferufe deutscher Frauen

Aus den Camps Roj und al-Hawl sendeten deutsche Frauen in den vergangenen Tagen zunehmend verzweifelter klingende Nachrichten an BILD: Durchgängig herrscht bei den Frauen Panik davor, samt ihrer Kinder in die Hände des Assad-Regimes zu fallen. BILD dokumentiert einige der Nachrichten, die zum Schutz der Frauen anonymisiert sind:

• „Warum werden nicht wenigstens unsere Kinder geholt, die sind unschuldig, die haben nichts gemacht?“

• „Wir werden gefoltert, verstümmelt und vergewaltigt werden. Dann hat Deutschland kein Problem mehr. Weißt Du Björn, wir sind nicht irgendwelche Deutsche, wir werden für immer als ISIS-Leute angesehen. Deutschland wird das egal sein, die wollen dass wir sterben.“

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