Deutsche Frauen aus ISIS-Lager flehen verzweifelt um Hilfe
Truppen von
Syrien-Diktator Assad sind bei Tel Tamer auf dem Vormarsch
Sie schlossen sich einst der Terrormiliz ISIS
an, flohen dann vor der Terrorgruppe – und fürchten jetzt, dass sie mitsamt ihren
Kindern an das Regime des Diktators Assad ausgeliefert werden.
Mehr als 100 aus Deutschland ausgereiste
Personen befinden sich derzeit in Flüchtlingscamps und Gefängnissen in
Nordsyrien, die aktuell noch von der kurdischen YPG-Miliz bewacht werden.
Mit der Ankündigung des amerikanischen
Truppenabzugs durch US-Präsident Donald Trump (73) sowie dem anschließendem
Einmarsch der Türkei und der mit ihr verbündeten Milizen in der vergangenen
Woche wurde nun eine unheilvolle Dynamik in Gang gesetzt.
Auch von der
Türkei unterstützte Milizen rücken im Norden Syrien vor. Am Mittwoch hatte die
Türkei ihre Offensive gestartet
Denn: Die kurdische YPG-Miliz, die weite Teile Nordostsyriens kontrolliert,
hatte sich bislang auf den Schutz durch die internationale Anti-ISIS-Koalition
und vor allem die US-Streitkräfte verlassen.
Gemeinsam hatten YPG und amerikanische sowie
britische und französische Spezialeinheiten seit 2015 die Terrormiliz ISIS
immer weiter zurückgedrängt und schließlich im März im kleinen Ort Baghuz nahe
der irakischen Grenze die letzte Hochburg der Dschihadisten in der Region
erobert. Der Kampf forderte viele Opfer: Tausende Kämpfer der YPG und ihres
Milizenbündnisses SDF wurden getötet und verletzt.
Zudem nahm die YPG seit 2017 auch Tausende
ISIS-Mitglieder und deren Frauen gefangen, viele von ihnen waren zuvor aus dem
untergehenden „Kalifat“ geflohen.
Angst vor den
Assad-Truppen
Ain-Issa, das am weitesten westlich gelegene
dieser Camps, liegt in der Nähe der türkischen Offensive, die kurdischen
Bewacher konnten das Lager am Wochenende nicht mehr kontrollieren, mehrere
Hundert Inhaftierte sollen entkommen sein
Die Bundesregierung verweigerte jahrelang die
Rückführung deutscher Staatsangehöriger aus Syrien: Das Auswärtige Amt verwies
immer wieder darauf, dass man in Damaskus keine Botschaft mehr unterhalte und
deswegen in Syrien nicht tätig werden könne.
Dass dies lediglich Ausflüchte waren, um die
Verantwortung für deutsche Dschihadisten auf die syrischen Kurden abzuwälzen,
bewies die Bundesregierung Ende August, als eine Delegation des Auswärtigen
Amtes nach Nordsyrien reiste und vier Kinder deutscher Staatsbürger in Empfang
nahm und Angehörigen in Deutschland übergab.
Verzweifelte
Hilferufe deutscher Frauen
Aus den Camps Roj und al-Hawl sendeten
deutsche Frauen in den vergangenen Tagen zunehmend verzweifelter klingende
Nachrichten an BILD: Durchgängig herrscht bei den Frauen Panik davor, samt
ihrer Kinder in die Hände des Assad-Regimes zu fallen. BILD dokumentiert einige
der Nachrichten, die zum Schutz der Frauen anonymisiert sind:
• „Warum werden nicht wenigstens unsere
Kinder geholt, die sind unschuldig, die haben nichts gemacht?“
• „Wir werden gefoltert, verstümmelt und
vergewaltigt werden. Dann hat Deutschland kein Problem mehr. Weißt Du Björn,
wir sind nicht irgendwelche Deutsche, wir werden für immer als ISIS-Leute
angesehen. Deutschland wird das egal sein, die wollen dass wir sterben.“