Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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"Islamischer Staat" IS-Leute brechen aus kurdischem Haftlager aus Durch die türkische Offensive gegen Kurden in Nordsyrien könnte der IS wieder erstarken.

Montag 14.Oktober.2019 - 11:52
Die Referenz
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Im Nordosten Syriens sind nach Angaben von syrischen Kurden Hunderte Unterstützer der Terrormiliz "Islamischer Staat" aus einem Lager geflohen. Ausländische Sympathisanten hätten das Tor des Camps Ain Issa gestürmt, teilten die lokalen kurdischen Behörden mit. Je nach Berichten sollen etwa 100 Dschihadisten zusammen mit ihren Familien geflohen sein, insgesamt etwa 700 bis 800 IS-Leute.

In dem Lager im syrischen Grenzgebiet zur Türkei sind annähernd 12.000 Menschen untergebracht, darunter auch 1.000 ausländische Frauen mit Verbindungen zum IS und deren Kinder.

Bewacht wurde das Lager von syrischen Kurden, die im Kampf gegen den IS mit der USA verbündet waren. Seitdem die USA ihnen ihre Unterstützung versagen und abziehen, rückt seit Mittwoch die türkische Armee in das syrische Gebiet vor und bekämpft die kurdischen Einheiten.

Sorge vor einem wachsenden IS

Ain Issa ist dadurch nun nahezu unbewacht. Ein Anführer des kurdisch-geführten Rebellenbündnisses SDF, gegen das sich die türkische Offensive richtet, sagte, es gebe schlicht nicht genug Wachpersonal, nachdem Kämpfer an die Front beordert worden seien. Weitere Sicherheitskräfte seien nach dem Beschuss durch das türkische Militär weggelaufen.

In Ain Issa, das in der Nähe der ebenfalls umkämpften Stadt Tall Abjad in Nordsyrien liegt, gebe es nur noch 60 bis 70 Sicherheitskräfte, im Vergleich zu normalerweise rund 700.

Schon kurz nach dem Beginn der türkischen Offensive hatten kurdische Kräfte gewarnt, sie könnten die Haftlager mit IS-Leuten möglicherweise nicht länger kontrollieren. Das wiederum weckt die Sorge, die türkische Offensive werde dazu führen, dass der IS wieder erstarkt.

In den kurdischen Gefängnissen in Nordsyrien sind rund 12.000 IS-Kämpfer inhaftiert, vor allem Frauen und Kinder, darunter bis zu 3.000 aus dem Ausland. Viele von ihnen waren im März bei der Eroberung der letzten IS-Bastion Baghus im Osten Syriens in Gefangenschaft geraten.

 

TRUMPS EX-VERTEIDIGUNGSMINISTER WARNT:

ISIS kommt zurück!

Islamischer Staat

General James Mattis: „Wir müssen weiterhin Druck auf die Terror-Miliz ausüben, sonst wird sie sich bald erholen“

 

In Syrien bahnt sich das Chaos an, das viele Experten befürchtet hatten. Trotz der Twitter-Warnungen von Donald Trump (73), die Wirtschaft der Türkei zu zerstören, wenn der türkische Präsident Recep Erdogan (65) etwas tun würde, das er nicht für richtig hält, lässt dieser Angriffe auf Kurden fliegen. Seither gerät die Lage in dem Grenzstreifen außer Kontrolle.

Hunderte von ISIS-Sympathisanten konnten bereits aus den Gefängnislagern fliehen, weil die Kurden ihr Augenmerk nun auf die türkischen Soldaten richten und sich von ihrem einstiegen westlichen Verbündeten verraten fühlen

In Washington hat US-Präsident Trump am Wochenende mit seinem Finanzminister Steven Mnuchin (56) über die Krise beraten. Beide drohten erneut mit Sanktionen gegen die Türkei, wenn Erdogan die Offensive gegen die Kurden fortsetze.

Islamischer Staat

Der ehemaliger US-Verteidigungsminister General James Mattis widerspricht Trump ganz klar in der Frage, ob ISIS besiegt ist, oder nicht

„Ich glaube, dass Außenminister Pompeo, unsere Geheimdienste und die Länder, die mit uns zusammenarbeiten, es richtig sehen, dass ISIS nicht besiegt ist“, sagte der pensionierte Vier-Sterne-General, der die Region bestens kennt und sowohl in den Kriegen im Irak als auch in Afghanistan gedient hat. „Wir müssen weiterhin Druck auf die Terrormiliz ausüben, sonst wird sie sich bald erholen.“

Was Trump besonders ärgern dürfte: Mattis warf ihm vor, denselben Fehler wie dessen Erzfeind und Vorgänger Barack Obama zu machen. „Man kann Truppen abziehen, wie Präsident Obama im Irak auf schmerzliche Weise lernen musste. Doch dann hat der Feind plötzlich eine Stimme. Und in diesem Fall ist klar, dass ISIS wieder aufleben wird.“

Über Trumps Erklärung, dass ISIS 100 prozentig besiegt worden sei, erklärte er: „Wir möchten vielleicht gern, dass ein Krieg vorbei ist. Wir können ihn sogar für beendet erklären.“ Doch die Realität sieht laut Mattis anders aus: „Es ist absolut sicher, dass ISIS zurück kommen wird.“

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