(DeZim) Das Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung: Türkei hat die Zahl der syrischen Flüchtlinge in seinem Hoheitsgebiet übertrieben
Mittwoch 02.Oktober.2019 - 06:54
Eine Studie des deutschen DeZim-Instituts stellte die Gültigkeit der Ankündigung der Türkei von 3,6 Millionen syrischen Flüchtlingen in seinem Hoheitsgebiet in Frage und stellte fest, dass die Zahl viel geringer war.
Nach Angaben des Deutschen Instituts beträgt die Zahl der syrischen Flüchtlinge in der Türkei nach Angaben der türkischen Einwanderungsbehörde und des UNHCR, die er als wissenschaftliche Schätzungen bezeichnete, knapp 2,7 Millionen.
Das vom Bundesfamilienministerium geförderte Institut des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung in Berlin hat Schwachstellen in der Datenmethode zu Flüchtlingen festgestellt, "bei denen es beispielsweise kein einheitliches System zur Regelung der An- und Ummeldung von Flüchtlingen an anderer Stelle gab". Dies bedeutet auch, dass diejenigen, die nach Syrien zurückgekehrt sind oder nach Europa weitergereist sind, nicht aus dem türkischen Datensystem gelöscht wurden.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Europa um mehr Unterstützung gebeten, um seinem Land bei der Unterbringung von Flüchtlingen zu helfen. Er wies auf die große Zahl der von der Türkei aufgenommenen Flüchtlinge hin und drohte, die Grenze der Türkei zu Europa zu öffnen, wenn die EU nicht auf diese Forderung reagiert.
Er forderte Erdogan auf, seinem Land zu helfen, ein sicheres Gebiet in Nordsyrien zu errichten, und wies darauf hin, dass es in dieser Region Millionen Flüchtlinge aufnehmen könne.
Die Türkei unterzeichnete im März 2016 ein Flüchtlingsabkommen mit der EU, das die Bereitstellung von Milliardenhilfe für Ankara vorsah, damit die EU illegale Einwanderer, die auf einer griechischen Insel ankommen, zurückführen konnte. Ein weiterer syrischer Flüchtling legal.
Die Zahl der syrischen Flüchtlinge in der Türkei ist einer neuen deutschen Studie zufolge möglicherweise erheblich niedriger als offiziell angegeben. Die türkische Regierung, aber auch Institutionen wie das UNHCR, hatten bisher von rund 3,6 Millionen Syrern gesprochen. Das deutsche Dezim-Institut schrieb am Montag auf seiner Webseite, dass es „realistisch“ sei, von 2,7 bis knapp drei Millionen auszugehen. Es verweist dabei auf Zahlen der türkischen Migrationsbehörde und des UNHCR sowie „wissenschaftliche Schätzungen“.