Zahl der staatlich unterstützten Asylbewerber sinkt erneut in Deutschland
Montag 16.September.2019 - 06:58
Wiesbaden (Dpa) - Die Zahl der vom Staat unterstützten Asylbewerber ist in Deutschland im vergangenen Jahr erneut deutlich gesunken. Rund 411.000 Personen bezogen zum Jahresende 2018 Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das ist eine Verringerung um zwölf Prozent im Jahresvergleich und der dritte Rückgang in Folge. Der Höchststand der Leistungsempfänger war im Jahr 2015 mit 975.000 Personen gemeldet worden.
Indes ringt die EU weiter um die Verteilung von Flüchtlingen. Bundesinnenminister Horst Seehofer sagte am Samstag der „Süddeutschen Zeitung“, dass Deutschland bereit sei, jeden vierten in Italien ankommenden Bootsflüchtling aufzunehmen: „Ich habe immer gesagt, unsere Migrationspolitik ist auch human. Wir werden niemanden ertrinken lassen.“
Rund die Hälfte der Betroffenen sei aus Asien (53 Prozent/220.000) nach Deutschland gekommen, erklärte die Behörde. Von dieser Gruppe stammten 63.000 Personen aus Afghanistan, 43.000 aus dem Irak und 23.000 aus Syrien. Die Leistungsempfänger aus Afrika machten 23 Prozent (96.000) aus. Aus Europa seien 20 Prozent (83.000) der vom Staat unterstützten Asylbewerber gekommen.
Berechtigt für Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz sind Ausländer, die sich tatsächlich im Bundesgebiet aufhalten und eine Aufenthaltsgestattung nach dem Asylgesetz besitzen. Ausländer, die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft erhalten haben oder als Asylberechtigte anerkannt sind, sind dagegen nicht leistungsberechtigt und damit auch nicht in dieser Statistik erfasst.
Die Gespräche liefen noch, wenn aber alles wie besprochen bleibe, „können wir 25 Prozent der aus Seenot geretteten Menschen übernehmen, die vor Italien auftauchen. Das wird unsere Migrationspolitik nicht überfordern.“ Zugleich werde er darauf dringen, gerettete Migranten noch in Italien einer Sicherheitsüberprüfung zu unterziehen, kündigte Seehofer an.