Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Merz attackiert Merkel: "Wenn ich in der Bundesregierung gewesen wäre, dann hätte es die AfD in dieser Form nicht gegeben"

Mittwoch 28.August.2019 - 07:56
Die Referenz
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Berlin (Focus) - Eine Woche vor den Landtagswahlen in Brandenburg hat CDU-Politiker Friedrich Merz dem Spitzenkandidaten Ingo Senftleben beim Wahlkampf geholfen. Am Sonntag sprach Merz beim Wirtschaftsrat Potsdam zum Thema "Worauf es in Deutschland jetzt ankommt". Laut "Focus Online" sprach der CDU-Spitzenkandidat nur kurz, ehe er Merz das Mikrofon überließ. Und der bekam laut der Nachrichtenseite offenbar viel Zuspruch für einen Seitenhieb auf Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Immer wieder sei Merz von den etwa 200 Leuten im Publikum gefragt worden, ob er sich nicht stärker in der CDU engagieren und ein Gegengewicht zu Merkels "Politik der Mitte" bilden wolle. Merz sei auf die Frage nicht eingegangen, habe dann aber doch gesagt: "Lassen Sie es mich so sagen: Wenn Wolfgang Bosbach und ich in der Bundesregierung gewesen wären, dann hätte es die AfD in dieser Form nicht gegeben." Daraufhin hätten die Anwesenden fast getobt.

Merz macht also klar, dass mit ihm die CDU in den letzten Jahren konservativere Werte vertreten hätte als unter Merkel und das seiner Meinung nach weniger Wählerpotenzial für die AfD bewirkt hätte. Das Publikum in Potsdam-Hermannswerder schien das ähnlich zu sehen.

Friedrich Merz wartet auf Merkels Abgang 

Auf ein mögliches Engagement in einer neuen Regierung angesprochen, lässt Merz sich laut "Focus Online" alle Türen offen: "In spätestens zwei Jahren muss die CDU mit einer komplett neuen Truppe antreten, da die Kanzlerin erklärt hat, dass sie nicht noch einmal kandidieren wird. Vorher werde ich mich dazu nicht äußern." Es macht den Eindruck, als würden sich aus dem Potsdamer Publikum Merz als nächsten Bundeskanzler wünschen, damit die CDU an ihrem rechten Rand der AfD das Wasser abgräbt. Dass Merz im Kampf um den CDU-Vorsitz Annegret Kramp-Karrenbauer unterlegen war, scheint weder ihn noch seine Zuhörer zu stören.

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