Lindner: Merkel habe "mit ihrer Politik, Europa in der Migrationsfrage gespalten"
Berlin (ZDF) - Eine neue
Seenotrettungsmission der Europäer, wie Kanzlerin Merkel es jüngst
vorgeschlagen hat, lehnt Lindner im ZDF ab. "Wir brauchen ein Konzept, das
insgesamt die Migration ordnet", sagt er. Dazu gehöre die "Bekämpfung
illegaler Migration" sowie eine "Öffnung für neue Fachkräfte in
unserem Land durch ein einfacheres Einwanderungsrecht", so Lindner.
Fluchtursachen konsequent bekämpfen
Er fordert von der Bundesregierung mehr
Initiativen, etwa Kooperationen mit dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten
Nationen, um in Afrika "menschenwürdige Unterbringung zu
organisieren". Der Bundesregierung wirft er vor, in diesem Punkt nicht
genug Engagement zu zeigen. "Ich glaube, dass Frau Merkel mit ihrer
Politik, Europa in der Migrationsfrage gespalten hat", sagt er im ZDF. In
ganz vielen Punkten habe die deutsche Regierung auch vier Jahre nach der
Flüchtlingskrise noch völlig andere Auffassungen als Schweden, die Niederlande
oder Frankreich.
Lindner warnt im ZDF-Sommerinterview zudem
vor einer "staatlichen Unterstützung der Schlepperkriminalität". Um
dies zu verhindern, "müssen wir in Nordafrika Fluchtursachen und auch den
Druck, in dieser menschenunwürdigen Situation in den Lagern, reduzieren, damit
die Menschen gar nicht erst in See stechen", so der FDP-Chef.