Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Merkel zurück aus Urlaub: „Sie hat sich bemüht“

Mittwoch 14.August.2019 - 11:45
Die Referenz
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Berlin (Krone) - In gut einem Monat, am 20. September, will das sogenannte Klimakabinett der Bundesregierung unter Vorsitz Merkels wegweisende Entscheidungen treffen und ein Maßnahmenpaket beschließen, das die Antwort sein soll auf die Frage: „Wie können deutsche Klimaziele erreicht werden?“ Vieles liegt auf dem Tisch.

Merkel: „Werden eine Bepreisung von CO2 brauchen“
Umstritten ist vor allem, wie eine CO2-Bepreisung aussehen soll - um den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) zu verteuern und damit klimafreundliche Technologien zu fördern. Dass es das geben wird, machte Merkel klar: „Wir werden eine Bepreisung von CO2 brauchen.“

Und die Kanzlerin sagte in Stralsund auch, wohin der Weg aus ihrer Sicht gehen soll: Sie bekundet klar Sympathie für das Modell eines Handels mit Emissionszertifikaten. Das habe den Vorteil, dass man die Menge der „Gutscheine“ und damit auch die Menge der ausgestoßenen Treibhausgase steuern könne. Deshalb finde sie „von der Theorie her“ so einen Handel besser als eine Preiserhöhung über Steuern. Bei einer Steuer wisse man „nie, ob ich wirklich die Reduktion schaffe, die ich schaffen muss“.


Laut Merkel önne es auch ein gutes Gefühl sein, anders über Dinge nachzudenken. „Der Mensch ist doch immer auf dem Weg zu versuchen, besser zu leben“, sagt sie. „Und wenn man jetzt mitgeteilt bekommt, dass wir im Grunde unseren eigenen Planeten ruinieren - das möchte doch eigentlich keiner.“

Zwei Landtagswahlen Anfang September
Doch nicht nur das Thema Klimaschutz bewegte die Leute in Stralsund. 20 Fragen durften gestellt werden, mehr als 200 Leser der „Ostsee-Zeitung“ waren gekommen. Und so versuchte Merkel trotz schwieriger CDU-Umfrage-Ergebnisse vor den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg Anfang September Optimismus zu verbreiten.

„Sie kennen mich - ich bin handlungsfähig“
Angesprochen auf ein mögliches Ende der Koalition meinte Merkel, die Frage stelle sich nicht, man müsse regieren. Es gebe große Herausforderungen, man lebe in „revolutionären Zeiten“, sagte sie mit Blick auf die rasanten Veränderungen durch den digitalen Wandel. So ähnlich hatte sich die Kanzlerin auch vor ihrem Sommerurlaub Mitte Juli vor der Hauptstadtpresse präsentiert. Tenor: „Sie kennen mich - ich bin handlungsfähig.“

„Ich wünsche mir, dass es einen Raum gibt, in dem ich traurig sein darf“
Auf mögliche gesundheitliche Probleme wegen ihrer Zitteranfälle ging sie damals nicht konkret ein, das machte sie in Stralsund auch nicht. Aber so viel: Sie verstehe schon, dass Menschen Fragen hätten und sich auch Sorgen machten - aber sie habe die Pflicht, ihre Aufgaben zu erfüllen. Und Merkel wurde emotional, für ihre Verhältnisse. Eine Leserin wollte wissen, wie das ist, wenn so viel Privates in der Öffentlichkeit ist, und erwähnt auch den Tod von Merkels Mutter. Merkel antwortete, wenn man in die Politik gehe, wisse man, dass man eine Person des öffentlichen Lebens sei. Aber dann sagte sie auch: „Ich wünsche mir, dass es einen Raum gibt, in dem ich traurig sein darf - und auch froh.“

„Sie hat sich bemüht“
Was sie nach dem Ende ihrer Kanzlerschaft mache? Sie werde keine politischen Ämter mehr annehmen, bekräftigte Merkel. Sie sei dann mehr als 30 Jahre lang in der Politik gewesen - das sei kein „Schnupperkurs“ mehr. Und ganz zum Schluss kam die Frage, was denn in 50 Jahren über Angela Merkel in den Geschichtsbüchern stehen solle. Merkel zitierte einen ihrer Vorgänger, Willy Brandt (SPD): „Sie hat sich bemüht.“

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