Ocean Viking" rettet erste Migranten im Mittelmeer - Salvini verbietet Anlaufen in Italien
Samstag 10.August.2019 - 03:33
Berlin (Welt) - Das neue Rettungsschiff der Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen hat am Freitag erstmals Bootsflüchtlinge im Mittelmeer aufgenommen. Die Menschen seien aus einem Schlauchboot vor der libyschen Küste an Bord der „Ocean Viking“ geholt worden, teilten die beiden Organisationen mit. „Alle sind sicher an Bord“, schrieben sie auf Twitter.
Unklar ist, wohin die Geretteten gebracht werden. Italiens Innenminister Matteo Salvini, ein harter Gegner der Aufnahme von Bootsmigranten, erklärte sogleich, dass die „Ocean Viking“ keine italienischen Häfen anlaufen dürfe. Er sprach von 80 Migranten an Bord.
Die „Ocean Viking“ war am Sonntagabend von Marseille aus in See gestochen, um vor Libyen nach Migranten in Seenot Ausschau zu halten. Es ist der erste Einsatz der Organisationen mit diesem Schiff, das unter norwegischer Flagge fährt. Bis vergangenes Jahr waren die NGOs mit der „Aquarius“ unterwegs.
Sein Ministerium habe außerdem der spanischen Regierung geschrieben, sie solle die Migranten an Bord der „Open Arms“ aufnehmen, teilte Salvini mit. Dieses Schiff der spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms harrt seit gut einer Woche mit 121 Migranten an Bord im Mittelmeer aus.
Am Mittwochabend war der „Ocean Viking“ kurzfristig das Auftanken vor Maltas Küste untersagt worden. „Wir haben Wasser, Treibstoff, Menschen warten darauf gerettet zu werden, wir machen weiter“, erklärte Einsatzleiter Nicholas Romaniuk am Donnerstag. Die „Ocean Viking“ hatte nach eigenen Angaben noch Treibstoff für schätzungsweise zehn bis zwölf Tage an Bord.