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Verteidigungsministerium zahlte 155 Millionen Euro an Berater

Donnerstag 08.August.2019 - 03:38
Die Referenz
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Berlin (Welt) - Das Verteidigungsministerium und die ihm unterstellten Behörden und Gesellschaften haben im ersten Halbjahr 155 Millionen Euro für externe Beratung und Unterstützung ausgegeben. Das ist fast genauso viel, wie alle anderen 13 Ministerien zusammen mit 178 Millionen für diesen Zeitraum an Ausgaben für externe Leistungen gemeldet haben.

Das geht aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Matthias Höhn hervor. Der Parlamentarische Verteidigungsstaatssekretär Thomas Silberhorn begründete die hohen Ausgaben vor allem mit den wachsenden Herausforderungen beim Thema Digitalisierung. Alleine 109 Millionen Euro entfielen auf die BWI, den IT-Dienstleister der Bundeswehr, der 1200 Liegenschaften der Truppe betreut.

Das Finanzministerium weist darauf hin, dass es für externe „Beratungs- und Unterstützungsleistungen“ keine einheitliche Definition in den einzelnen Ministerien gebe. Deshalb könne „nicht von einer ressortübergreifenden Vergleichbarkeit der Angaben ausgegangen werden“.

Das Finanzministerium hatte auf Anfrage Höhns bereits im Juli die Ausgaben der einzelnen Ressorts für Sachverstand von außen ermittelt. Das Verteidigungsressort war das einzige Ministerium, das zunächst keine Angaben machte.

Ausgaben für Berater verdoppelt

Mit den nun gemeldeten Ausgaben von 155 Millionen Euro für Expertise von außen liegt es klar vor dem Innenministerium mit 78,7 Millionen Euro und dem Verkehrsministerium mit 47,7 Millionen Euro. Das Bildungsministerium benötigte dagegen am wenigsten zusätzliche Expertise. Dort wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres nur 293.000 Euro für Berater ausgegeben.

Zum Vergleich: Laut Angaben des Bundesrechnungshofes hatte die Bundeswehr beispielsweise 2016 rund 150 Millionen Euro für Berater ausgegeben. Allerdings im Gesamtjahr. Damals schrieben die Prüfer als Fazit, die schiere Notwendigkeit der Beratung sei „nicht nachgewiesen“, auch die Wirtschaftlichkeit der teuren Berater sei in fast keinem der Fälle geprüft worden.
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