Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Forscher: Integration von Flüchtlingen geht schneller als gedacht

Dienstag 06.August.2019 - 07:46
Die Referenz
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Berlin (Welt) - Die Integration von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt geht einem Experten zufolge schneller voran als gedacht. „Ich rechne damit, dass im Herbst ungefähr 40 Prozent der Flüchtlinge in erwerbsfähigem Alter einer Beschäftigung nachgehen“, sagte Herbert Brücker vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. „Damit wäre die Integration in den Arbeitsmarkt etwa ein Jahr schneller verlaufen, als wir es bei früheren Flüchtlingsbewegungen nach Deutschland festgestellt haben.“
Derzeit seien ungefähr 36 Prozent der Flüchtlinge zwischen 15 und 64 Jahren in Arbeit, etwa 380.000 bis 400.000 Menschen, sagte Brücker, der im IAB den Bereich Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung leitet.

Sehr viele seien als Leiharbeiter beschäftigt, zu relativ geringen Löhnen. „Darüber hinaus gibt es einen hohen Flüchtlingsanteil in der Gastronomie, in der Security, im Reinigungsgewerbe, auf dem Bau und in der Pflege.“

„Man lernt im Job“

Etwa 50 Prozent der Flüchtlinge mit Job seien aber als Fachkräfte oder Spezialisten und Experten tätig, berichtete Brücker. „Dies ist ein überraschend hoher Wert, wenn man bedenkt, dass nur jeder fünfte Flüchtling vor der Flucht einen Berufsabschluss gemacht oder ein Hochschulstudium abgeschlossen hat.“

Erklären lasse sich das dadurch, dass die Geflüchteten in ihren Heimatländern ohne Abschluss relativ qualifizierte Tätigkeiten ausgeübt hätten, führte der Experte aus. „In Ländern wie Syrien gibt es für Kfz-Mechaniker keine Lehre wie bei uns. Man lernt im Job.“

Brücker zeigte sich mit der Integration der Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt insgesamt „recht zufrieden“. Die Startvoraussetzungen nach dem Eintreffen besonders vieler Flüchtlinge im Jahr 2015 seien „besonders schwierig“ gewesen, gab er zu bedenken. So sei das von vielen Neuankömmlingen gesprochene Arabisch von der deutschen Sprache „viel weiter weg“ als etwa die Sprachen der Balkanregion, aus der in den 90er-Jahren viele Menschen nach Deutschland gekommen waren.
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