Merkel unterbricht Urlaub zur Eröffnung der Festspiele in Wacken
Berlin (Welt) - Hoher Besuch zur offiziellen Eröffnung der 30. Ausgabe des größten Heavy-Metal-Festivals der Welt: Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Mann Joachim Sauer unterbrachen extra ihren Urlaub in Südtirol, um sich in Wacken auf dem schlammbraunen Teppich zu präsentieren.
Merkel, die zur Jubiläumsfeier fast unkenntlich im Steampunk-Outfit mit Kutte und Vollbart erschienen war, begründete ihr Kommen wie gewohnt pragmatisch: Es habe sich ja inzwischen herumgesprochen, dass sie als regelmäßige Besucherin der Wagner-Festspiele durchaus ein Faible für düstere Musik habe, so die Regierungschefin nach einem kräftigen Schluck direkt aus der Bier-Pipeline. „Und offen gestanden ist mir Bayreuth inzwischen zu sehr Mainstream.“
Merkel lässt die Sau raus
Das 30. Jubiläum des Festivals in dem kleinen Örtchen in Schleswig-Holstein, zu dem in diesem Jahr 75.000 Besucher und 200 Bands erwartet werden, sei ein guter Anlass, um diese bedeutende Kulturleistung zu feiern, ließ Merkel durchblicken, während sie ihren Gatten kichernd davon abhielt, sich auf ihre Bikerstiefel zu erbrechen.
Außerdem habe sie in letzter Zeit so viel mieses Zeug durchgemacht, dass sie jetzt mal so richtig Dampf ablassen müsse. „Man vergisst den ganzen Dreck, mit dem man tagtäglich auf der Arbeit beworfen wird. Außerdem fällt es hier definitiv nicht auf, wenn ich beim Moshen zittere.“
Nicht ganz zufrieden mit Programm in Wacken
Allerdings fremdelte das Paar bei der offiziellen Eröffnung des Wacken Open Air schon ein wenig. Als Naturwissenschaftler seien sie ja eher Fans von Mathcore, gab Joachim Sauer lallend zu verstehen. Deshalb könnten sie mit dem Hardrock von Airbourne, dem theatralischen Black Metalvon Dark Funeral und dem doch sehr melodischen Heavy Metal von Hammerfall nicht so viel anfangen.
„Aber scheißegal. Immer noch besser als dieses blöde Bergwandern!“, zeigte sich dersonst so reserviert wirkende 70-jährige Kanzlerinnengatte überraschend mitteilsam, bevor er sich seiner Frau mit einem gekonnten Sprung von der Headbangers-Bühne zum Stagediving anschloss.