Studie: Der rechtsextreme Populismus bedroht die muslimischen Gemeinden
Italien gilt seit
langem als der engste europäische Nachbar muslimischer Länder im Nahen Osten,
insbesondere in nordafrikanischen Ländern, und seit den 1950er Jahren leben die
Bürger dieser Länder in Italien.
Das
Studienzentrum Pew schätzt, dass bis zum Jahr 2020 fünf Prozent der Bevölkerung
des überwiegend katholischen europäischen Landes Muslime sein werden.
In einer neuen
Studie der auf Terrorismusbekämpfung spezialisierten italienischen Forscherin
Manuela Chayani beobachtete sie die wachsenden Ängste der muslimischen
Gemeinschaft in Italien wegen der populistischen Koalitionsregierung aus
rechten Parteien. Von Zeit zu Zeit gibt Matteo Salvini, Italiens stellvertretender
Ministerpräsident und Vorsitzender der rechten Lega Partei, Presseerklärungen
ab, die diese Bedenken unterstützten. Der
italienische Politiker glaubt, dass die islamische Religion nicht zu seinem
Land gehört und will die Zentren der muslimischen Gemeinschaft im Land
überwachen.
Zu Beginn des von
der Universität Florenz in Italien veröffentlichten Forschungsdokuments spricht
Chayani darüber, wie die Parlamentswahlen 2013 der Beginn des Aufstiegs rechter
Bewegungen, wo der populistische Diskurs ein Mittel war, um mehr Unterstützung von
den Wählern zu bekommen. Die Fünf-Sterne-Bewegung erhielt dadurch 25,6 % der
Stimmen. Dieses Ergebnis löste ein politisches Erdbeben aus, das Italiens vielleicht
für immer verändern würde.
Die rechte Partei
stieg bei den Wahlen 2018 weiter an und gewann 32 Prozent der Stimmen, die Lega
Nord gewann etwa 17 Prozent der Stimmen, und nach Verhandlungen zwischen den
beiden Parteien wurde eine Koalitionsregierung gebildet, die Europas
drittgrößte Volkswirtschaft regierte.
Chayani widmet
einen Großteil ihrer Studie für die Sicht der Muslime in Italien über die
politischen Veränderungen, die im Land stattgefunden haben. Sie führte
persönliche Treffen mit einer Reihe von ihnen, wo rund 75 Prozent ihre
Besorgnis über den Diskurs rechter Parteien gegenüber der muslimischen
Gemeinschaft äußerten. Die befragten waren der Ansicht, dass diese Parteien
versuchen, politische Gewinne auf Kosten der Muslime zu erzielen, und versuchen, ein falsches
Bild über Muslime zu schaffen, denn viele Muslime glauben, dass die
italienische Identität nicht verändert und durch eine andere Identität ersetzt
werden kann.
Die Studie sprach
auch über eine Reihe von Faktoren, die zu diesem stetigen Aufstieg der Parteien
mit populistischem Diskurs beitrugen, und dem Zusammenhang mit der muslimischen
Gemeinschaft in Italien. Dazu gehören die wirtschaftliche Rezession in Italien
zwischen 2009 und 2012 und die Flüchtlingskrise aus Konfliktgebieten im Nahen Osten.
Beide Faktoren trugen zum Aufstieg von populistischen Parteien in Italien bei.
Die Studie bezog sich auf die Entscheidung einer großen Anzahl von Wählern
diese Parteien zu wählen, die sie als eine "stille Revolution"
beschrieben, die von der Besessenheit eines Wandels in der italienischen Kultur
und Identität mit einer großen Anzahl von Muslimen im Land getrieben wird.
Viele unter diesen Wählern sahen in den Politikern der rechten Parteien "eingeborene
Italiener", die die europäische Identität des Landes wahren würden.
Im Jahr 2008
betrachteten etwa 40 % der Italiener Einwanderer aus muslimischen Ländern als harmlose
Menschen, die kein Problem darstellten. Diese Ansicht änderte sich
mittelfristig. Statistiken vom Jahr 2016 zeigen, dass etwa 70 % der Italiener
Einwanderer aus muslimischen Ländern als Gefahrenquelle ansehen.
Veränderungen im
alten Kontinent
Bakr sagte in
einer Erklärung bei ´´Die Referenz ``: "Die
südlichen Mittelmeerländer, exportierten nach Europa und besonders nach Italien
qualifizierte Einwanderer, die den Bedarf in mehreren Bereichen füllten. Leider
wird die Präsenz der extremen Rechten weiterhin anhalten, solange die Gründe
vorhanden sind, die zu ihrem Aufstieg geführt haben"
Was die Reaktion
von Muslimen und Einwanderern angeht, die in Länder Wohnen wo solche
politischen Strömungen auf dem Vormarsch sind, sagt die Professorin für
Politikwissenschaft, dass das Problem realistisch angegangen werden muss. Es
muss allen bewusst sein, dass das Verhalten von Personen von einigen beobachtet
wird, die darauf warten, dass ein Einwanderer oder ein Moslem ein Fehler macht,
damit dies für die Verbreitung der rechten Ideologie ausgenutzt wird.