Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Studie: Der rechtsextreme Populismus bedroht die muslimischen Gemeinden

Donnerstag 01.August.2019 - 11:41
Die Referenz
Ahmad Lamloum
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Italien gilt seit langem als der engste europäische Nachbar muslimischer Länder im Nahen Osten, insbesondere in nordafrikanischen Ländern, und seit den 1950er Jahren leben die Bürger dieser Länder in Italien.

Das Studienzentrum Pew schätzt, dass bis zum Jahr 2020 fünf Prozent der Bevölkerung des überwiegend katholischen europäischen Landes Muslime sein werden.

Studie: Der rechtsextreme

In einer neuen Studie der auf Terrorismusbekämpfung spezialisierten italienischen Forscherin Manuela Chayani beobachtete sie die wachsenden Ängste der muslimischen Gemeinschaft in Italien wegen der populistischen Koalitionsregierung aus rechten Parteien. Von Zeit zu Zeit gibt Matteo Salvini, Italiens stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender der rechten Lega Partei, Presseerklärungen ab, die  diese Bedenken unterstützten. Der italienische Politiker glaubt, dass die islamische Religion nicht zu seinem Land gehört und will die Zentren der muslimischen Gemeinschaft im Land überwachen.

 

Zu Beginn des von der Universität Florenz in Italien veröffentlichten Forschungsdokuments spricht Chayani darüber, wie die Parlamentswahlen 2013 der Beginn des Aufstiegs rechter Bewegungen, wo der populistische Diskurs ein Mittel war, um mehr Unterstützung von den Wählern zu bekommen. Die Fünf-Sterne-Bewegung erhielt dadurch 25,6 % der Stimmen. Dieses Ergebnis löste ein politisches Erdbeben aus, das Italiens vielleicht für immer verändern würde.

Studie: Der rechtsextreme

Die rechte Partei stieg bei den Wahlen 2018 weiter an und gewann 32 Prozent der Stimmen, die Lega Nord gewann etwa 17 Prozent der Stimmen, und nach Verhandlungen zwischen den beiden Parteien wurde eine Koalitionsregierung gebildet, die Europas drittgrößte Volkswirtschaft regierte.

Chayani widmet einen Großteil ihrer Studie für die Sicht der Muslime in Italien über die politischen Veränderungen, die im Land stattgefunden haben. Sie führte persönliche Treffen mit einer Reihe von ihnen, wo rund 75 Prozent ihre Besorgnis über den Diskurs rechter Parteien gegenüber der muslimischen Gemeinschaft äußerten. Die befragten waren der Ansicht, dass diese Parteien versuchen, politische Gewinne auf Kosten  der Muslime zu erzielen, und versuchen, ein falsches Bild über Muslime zu schaffen, denn viele Muslime glauben, dass die italienische Identität nicht verändert und durch eine andere Identität ersetzt werden kann.

Die Studie sprach auch über eine Reihe von Faktoren, die zu diesem stetigen Aufstieg der Parteien mit populistischem Diskurs beitrugen, und dem Zusammenhang mit der muslimischen Gemeinschaft in Italien. Dazu gehören die wirtschaftliche Rezession in Italien zwischen 2009 und 2012 und die Flüchtlingskrise aus Konfliktgebieten im Nahen Osten. Beide Faktoren trugen zum Aufstieg von populistischen Parteien in Italien bei. Die Studie bezog sich auf die Entscheidung einer großen Anzahl von Wählern diese Parteien zu wählen, die sie als eine "stille Revolution" beschrieben, die von der Besessenheit eines Wandels in der italienischen Kultur und Identität mit einer großen Anzahl von Muslimen im Land getrieben wird. Viele unter diesen Wählern sahen in den Politikern der rechten Parteien "eingeborene Italiener", die die europäische Identität des Landes wahren würden.

 

Im Jahr 2008 betrachteten etwa 40 % der Italiener Einwanderer aus muslimischen Ländern als harmlose Menschen, die kein Problem darstellten. Diese Ansicht änderte sich mittelfristig. Statistiken vom Jahr 2016 zeigen, dass etwa 70 % der Italiener Einwanderer aus muslimischen Ländern als Gefahrenquelle ansehen.

Studie: Der rechtsextreme

Veränderungen im alten Kontinent

 Dr. Noha Bakr, Professorin für Politikwissenschaft an der Amerikanischen Universität in Kairo, glaubt, dass es notwendig ist, die Veränderungen zu berücksichtigen, die der alte Kontinent durchgemacht hat, vor allem nach den Revolutionen des Arabischen Frühlings, die zum Wechsel einiger herrschender Regime im Nahen Osten sowie zum Aufflammen von Konflikten in mehreren Ländern führten, und bis heute andauern, wie in Syrien und Libyen.

 

Bakr sagte in einer Erklärung bei ´´Die Referenz ``:  "Die südlichen Mittelmeerländer, exportierten nach Europa und besonders nach Italien qualifizierte Einwanderer, die den Bedarf in mehreren Bereichen füllten. Leider wird die Präsenz der extremen Rechten weiterhin anhalten, solange die Gründe vorhanden sind, die zu ihrem Aufstieg geführt haben"

 

Was die Reaktion von Muslimen und Einwanderern angeht, die in Länder Wohnen wo solche politischen Strömungen auf dem Vormarsch sind, sagt die Professorin für Politikwissenschaft, dass das Problem realistisch angegangen werden muss. Es muss allen bewusst sein, dass das Verhalten von Personen von einigen beobachtet wird, die darauf warten, dass ein Einwanderer oder ein Moslem ein Fehler macht, damit dies für die Verbreitung der rechten Ideologie ausgenutzt wird.

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