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Frankfurter Hauptbahnhof: Mann stößt Jungen (8) und Mutter vor ICE – Kind stirbt

Montag 29.Juli.2019 - 03:35
Die Referenz
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Berlin (Welt) - Ein achtjähriger Junge und seine Mutter sind am Montag im Frankfurter Hauptbahnhof vor einen einfahrenden Zug gestoßen worden. Das teilte die Polizei in Frankfurt mit. Die Mutter konnte sich demnach gerade noch auf einen Fußweg zwischen den Gleisen retten, das Kind wurde allerdings vom Zug erfasst und starb noch an der Unfallstelle. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus.

Am Hauptbahnhof kam es laut Einsatzkräften zu einem „massiven Polizeieinsatz“, 16 Rettungswagen und ein Hubschrauber waren vor Ort. Gegen den Tatverdächtigen ermittelt nun eine Mordkommission.

Laut Polizei ereignete sich der Vorfall gegen 9.50 Uhr am Morgen. Bei dem Festgenommenen handelt es sich demnach um einen 40-jährigen Eritreer. Er versuchte, nach der Tat zu flüchten, wurde aber von Passanten verfolgt und schließlich aufgehalten. Noch im Bahnhofsbereich konnte er festgenommen werden. Zum Motiv war zunächst nichts bekannt. Täter und Opfer sollen sich nach Angaben der Polizei nicht gekannt haben.

Bei dem Mann gibt es Hinweise auf Kokain-Konsum. Es seien bei ihm Abbauprodukte von Kokain im Blut nachgewiesen worden. „Das heißt aber nicht, dass er konkret unter Kokaineinfluss stand“, sagte der Duisburger Staatsanwalt Alexander Bayer. Der Nachweis von Kokainmetabolit könne bedeuten, dass er die Droge zum Tatzeitpunkt aktuell konsumiert habe oder aber zu einem zurückliegenden Zeitpunkt, „so dass er nicht mehr unter dem Rausch stand“. Konkrete Erkenntnisse müssten weitere Untersuchungen bringen.

Hinweise der Polizei deuten darauf hin, dass der mutmaßliche Täter noch eine weitere Person auf die Gleise zu stoßen versuchte, die sich jedoch in Sicherheit bringen konnte.

Augenzeugen berichteten gegenüber dem Hessischen Rundfunk von dramatischen Szenen am Gleis. Mehrere Reisende mussten nach der Tat medizinisch versorgt werden. Mehrere Kinder sollen am Gleis gestanden haben, als sich der Vorfall ereignete.

Die Gleise vier bis neun wurden gesperrt. Im Bahnverkehr kam es zu Verspätungen.

Erst vergangene Woche war eine 34-Jährige im niederrheinischen Voerde vor einen Zug gestoßen und überrollt worden. Die Frau starb noch an der Unfallstelle, der 28 Jahre alte Täter wurde festgenommen. Opfer und Täter kannten sich auch in diesem Fall vorher nicht.
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