AKK kommt statt die Kanzlerin – Merkel sagt ARD und ZDF ab
Donnerstag 06.Juni.2019 - 07:38
Berlin (Welt) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt in diesem Jahr nicht an den Sommerinterviews von ARD und ZDF teil. Merkel habe auf das Interview „in der Funktion als Bundeskanzlerin verzichtet“, stattdessen komme erstmals CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, teilte das ZDF am Donnerstag auf Anfrage mit. Demnach stellt sich Merkels Nachfolgerin als Parteichefin den Journalistenfragen am 7. Juli. Zuerst hatte das Portal „Watson“ darüber berichtet.
Auch das ARD-Hauptstadtstudio teilte auf Anfrage mit, Merkel sei vor längerer Zeit für ein Sommerinterview angefragt worden. Die Absage der Kanzlerin sei in dieser Woche eingetroffen. Merkel hatte ihrer Wunschnachfolgerin als Parteivorsitzende Kramp-Karrenbauer bereits im Wahlkampf vor der Europawahl weitgehend das Feld überlassen.
Ein Regierungssprecher erklärte in Berlin, die Sommerinterviews seien „im Grundsatz“ den Vorsitzenden der im Bundestag vertretenen Parteien vorbehalten. Daher habe Merkel nach der Abgabe des CDU-Vorsitzes entschieden, erstmals darauf zu verzichten.
Merkel kommt gerne zur Sommerpressekonferenz
Die Kanzlerin werde aber auch in diesem Jahr „selbstverständlich gerne“ eine Einladung zu einer Sommerpressekonferenz in der Bundespressekonferenz annehmen, fügte der Regierungssprecher hinzu. Ein Termin hierfür ist noch nicht bekannt.
AKK war auf dem Parteitag am 7. Dezember 2018 zu Merkels Nachfolgerin gewählt worden, nachdem diese zuvor mehr als 18 Jahre lang CDU-Bundesvorsitzende war.
Den Auftakt der Sommerinterviews im ZDF macht den Angaben zufolge am 30. Juni Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Am 14. Juli wird CSU-Chef Markus Söder befragt, eine Woche später Grünen-Chef Robert Habeck, es folgen Linken-Chefin Katja Kipping, AfD-Chef Jörg Meuthen und Mitte August FDP-Chef Christian Lindner.
Als Interviewpartner der ARD sind nach Angaben des Senderverbunds für die CDU Kramp-Karrenbauer, für die FDP Parteichef Lindner und für die Grünen die Ko-Vorsitzende Annalena Baerbock vorgesehen. Bei der Linken wird Fraktionschef Dietmar Bartsch befragt, bei der AfD Ko-Chef Alexander Gauland, für die SPD ist Schwesig angefragt.
Wer für die SPD zum Gespräch geht, ist noch unklar – die Partei hat nach dem Rückzug von Andrea Nahles derzeit ein Übergangs-Führungstrio aus Malu Dreyer, Manuela Schwesig und Thorsten Schäfer-Gümbel.