Mehrheit der Deutschen will Merkel als Kanzlerin behalten
Berlin (Cicero) - In der Politik kommt es oft auf Nuancen in der Wortwahl an. Annegret Kramp-Karrenbauer, seit Dezember Vorsitzende der CDU, sagte der Welt am Sonntag, sie arbeite „nicht mutwillig“ auf einen Wechsel im Kanzleramt und auf die Ablösung von Angela Merkel hin. Das heißt im Klartext, Kanzlerin wäre AKK wohl schon ganz gern, aber Angela Merkel vom Thron stoßen, das wäre wohl ein wenig zu viel Revolution in der Union. Und da würden die Wähler wohl auch nicht mitmachen, wie eine Umfrage des Instituts für neue soziale Antworten (Insa) im Auftrag von Cicero ergab.
AfD-Wähler wollen Ende der Ära Merkel
Demnach ist eine Mehrheit der Deutschen (44,1 Prozent) dafür, dass Angela Merkel bis zum Ende der Legislaturperiode, also 2021, Bundeskanzlerin bleibt. Jeder Dritte (33 Prozent) ist dagegen. Interessant sind die Unterschiede zwischen den Anhängern der Parteien: Den größten Zuspruch dafür, dass Angela Merkel im Amt verbleibt, gibt es bei Wählern von CDU/CSU (83,3 Prozent dafür; 11,6 Prozent dagegen) und von Bündnis90/Die Grünen (58,7 Prozent dafür; 24,2 Prozent dagegen). Einen relativ deutlichen Zuspruch für den Verbleib Merkels gibt es auch bei den Wählern der SPD (49,8 Prozent dafür; 34,3 Prozent dagegen). Gespalten sind die Wähler von FDP (40 Prozent dafür; 37,6 Prozent dagegen) und Linken (37,8 Prozent dafür; 42,9 Prozent dagegen).
Deutlich gegen einen weiteren Verbleib von Angela Merkel im Kanzleramt sind die Wähler der AfD (9,5 Prozent dafür; 82,7 Prozent dagegen). Insa-Chef Hermann Binkert sagt dazu: „So entschieden die Wähler der Union für einen Verbleib von Angela Merkel im Kanzleramt sind, so entschieden sind die Wähler der AfD dagegen. An dieser Kanzlerin scheiden sich die Geister. Dass die Wähler der Oppositionspartei Grüne deutlicher hinter Merkel stehen als die Wähler des Koalitionspartners SPD, ist dabei sehr aufschlussreich.“