Die Türkei expandiert bei der Errichtung von Gefängnissen und gibt 13 Milliarden Lire in zwei Jahren aus
Samstag 11.Mai.2019 - 06:28
Shimaa Hefzi
Die türkische Tageszeitung Zaman berichtete davon, dass die Behörden in Ankara in zwei Jahren 91 neue Gefängnisse zu einem Preis von 13 Milliarden Lire errichtet haben, zu einer Zeit, wo die Zahl der Häftlinge im Land ständig steigt.
Die Zeitung schrieb, dass in der Zeit wo das türkische Justizministerium weiterhin neue 48 Gefängnisse für 9 Milliarden Lire baut, sich herausgestellt hat, dass die Behörde für Gefängnisbau, wo Häftlinge tätig sind, damit begonnen hat, 43 neue Gefängnisse zu einem Preis von 4 Milliarden Lire zu errichten, was eine Gesamtsumme von 13 Milliarden Lire macht.
Da die Zahl der Häftlinge in der Türkei täglich wächst, ist der Bau von Gefängnissen zur Lokomotive des Bausektors geworden. In der Zeit zwischen 2006 und 2019 eröffneten die türkischen Behörden 166 neue Gefängnisse, hieß es in der Zeitung.
Das Justizministerium errichtet auf einer Fläche von 6 Millionen Quadratmetern 48 neue Gefängnisse für Kosten von 9 Milliarden Lire, dazu wurde eine neue Liste veröffentlicht worden, sagte die Zeitung Sözcü.
Die Liste zeigte, dass die Gefängnisbehörde, die Gefangene beschäftigt, derzeit daran arbeitet, 43 Gefängnisse in verschiedenen türkischen Städten zu errichten.
Es wird erwartet, dass diese Gefängnisse bis 2021 fertiggestellt sein werden, mit Kosten von 4 Milliarden und 59 Millionen Lire.
Nach Angaben des Ministeriums für Gefängnisverwaltung des Justizministeriums hat die Zahl der Gefängnisse im März 2019 396 erreicht.
Davon sind 75 offene Gefängnisse, 313 sind überdacht, 9 Frauengefängnisse, 8 offene Frauengefängnisse, 7 Kindergefängnisse und 5 geschlossene Kindereinrichtungen.
Die Kapazität dieser Gefängnisse beträgt 220.008 Insassen, während die türkische Statistikbehörde berichtet, dass sich zum 31. Januar 2017 232 Tausend und 340 Menschen in den Gefängnissen aufhalten, heißt es in dem Bericht.
Die jüngsten Angaben des Justizministers Abdulhamid Gul im November 2018 deuten darauf hin, dass 260.144 Menschen in den türkischen Gefängnissen inhaftiert sind.
Die türkische Regierung hat seit 2016 Zehntausende Bürger wegen des Verdachts der Verbindung mit der vom islamischen Denker Fathallah Gülen geführten Dienstbewegung oder wegen staatsfeindlicher Aktivitäten großflächige Festnahmen durchgeführt.
Nach Angaben des türkischen Justizministeriums gibt es im Land 384 Gefängnisse und Haftanstalten, die aber aufgrund einer Überfüllung nicht mehr ausreichen, und es wird angekündigt, dass in den nächsten fünf Jahren 228 neue Gefängnisse gebaut werden.
In den letzten zwei Jahren ist die Türkei das drittgrößte Land in Europa geworden, was die Zahl der Häftlinge im Vergleich zur Bevölkerung angeht, hinter Russland und der ehemaligen Sowjetrepublik Belarus.
Adnan Cekir, der Anwalt, der wegen Verbindung zu Gülen festgenommen wurde, sagte, dass es reicht, wenn man ein Konto bei einer Gülen-Institution eröffnet, oder in einer Gülen-Universität studiert, um verhaftet zu werden.
Erdogans Regierung nimmt den Terrorismus als Vorwand, um ihre Gegner strafrechtlich zu verfolgen, wobei die Nordic-Monitor Berichte berichten, dass derzeit 235 Journalisten in türkischen Gefängnissen wegen terroristischer Vorwürfe festgehalten werden.
Seit dem gescheiterten Putsch wurden 30% der türkischen Diplomaten, 60% der Firmenchefs, die Hälfte der Militärgeneräle und fast 30 % der Richter und Staatsanwälte als "Terroristen" eingestuft worden.