Merkel überrascht in Umfrage mit neuen Popularitätswerten
Berlin (Spiegel) - Angela Merkel hat ihr Allzeithoch im SPON-Regierungsmonitor erreicht. Seit der vergangenen Auswertung ist der Popularitätswert der Kanzlerin um 15 Punkte gestiegen.
Ihren bisherigen Bestwert hatte sie erreicht, nachdem sie Ende vergangenen Jahres ihren Rückzug von der CDU-Spitze angekündigt hatte. Zwischenzeitlich jedoch verlor Merkel teils deutlich an Popularität, nun ist sie wieder im Aufwind und führt die Rangliste mit großem Abstand zu Außenminister Heiko Maas (SPD) an. Dieser konnte immerhin 14 Punkte zulegen.
Merkels Hoch in der Beliebtheitsfrage kontrastiert mit der Debatte über ihr mögliches baldiges Ausscheiden als Kanzlerin. Klar ist: CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sucht dringend nach einem Ausweg aus dem ewigen Wartestand.
Neben Merkel und Maas ist Gesundheitsminister Jens Spahn der große Gewinner im SPON-Regierungsmonitor. Innerhalb weniger Wochen hat der CDU-Minister seine Beliebtheit um 20 Punkte gesteigert.
Zuletzt machte Spahn mit seinen Plänen zur Einführung einer Masern-Impfpflicht von sich reden. Der entsprechende Gesetzentwurf sieht vor, dass Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen, mit Geldstrafen von bis zu 2500 Euro und einem Ausschluss vom Kita-Besuch belangt werden. Unterstützt werden die Pläne unter anderem von SPD-Chefin Andrea Nahles und den Grünen. Und auch in der Bevölkerung ist der Zuspruch groß.
Laut einer SPON-Umfrage sind mehr als 68 Prozent der Bürger deutlich für die Einführung einer Impfpflicht. Und mehr als 14 Prozent sprechen sich immerhin eher für die die Pläne von Spahn aus. Strikt dagegen sind hingegen nur sieben Prozent der Bevölkerung.
Ein ähnliches Stimmungsbild ergibt sich aus der Frage, ob Kinder ohne Masern-Impfschutz künftig vom Kita-Besuch ausgeschlossen werden sollten. 64 Prozent der Bürger finden diesen Vorstoß von Spahn eindeutig richtig. Für eindeutig falsch halten lediglich sieben Prozent das Vorhaben.
Andere Unionsminister konnten die Bürger in den vergangenen Wochen hingegen nicht überzeugen. So verloren Bildungsministerin Anja Karliczek und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner jeweils mehrere Punkte.
Größter Verlierer ist allerdings Wirtschaftsminister Peter Altmaier. Er verlor seit der letzten Auswertung 13 Punkte. Der CDU-Politiker war in den vergangenen Wochen zunehmend unter Druck geraten. Wirtschaftsverbände hatten Altmaiervorgeworfen, insbesondere den Mittelstand zu vernachlässigen. Im April korrigierte die Bundesregierung dann ihre Wachstumsprognose erneut nach unten. Zuletzt gaben 41 Prozent der Bürger an, mit der Arbeit des Wirtschaftsministers sehr unzufrieden zu sein.