Merkel lobt die Zusammenarbeit mit westafrikanischen Ländern
Berlin (Mdr) - Burkina Faso, Mali, Niger – drei Tage lang ist Kanzlerin Angela Merkel durch Westafrika gereist. Zum Abschluss ihrer Tour machte sie noch einmal deutlich, warum ihre Reise gerade in die Sahel-Region ging, über die viele Menschen in Deutschland vermutlich eher wenig wissen.
In der nigrischen Hauptstadt Niamey besuchte sie die Zentrale der EUCAP Sahel Niger Mission. Dort informierte sie sich am Freitag über Migration, Terrorismus, organisierte Kriminalität, mobile Grenzsicherung und Drogenschmuggel. Genau jene Themen also, aufgrund derer Merkel die Region besucht und den Ländern weitere Unterstützung zugesagt hat.
Im Rahmen der EUCAP-Mission werden lokale Polizeikräfte ausgebildet – auch mit deutscher Hilfe. Merkel betonte die Dringlichkeit der internationalen Unterstützung für die von islamistischem Terrorismus und Instabilität bedrohten Sahel-Staaten. Es sei "wichtig, dass die Dinge schnell gehen und möglichst zügig umgesetzt werden, denn die kriminellen Aktivitäten laufen hier in allen Bereichen und es ist eben notwendig, auch zu agieren".
Kampf gegen illegale Migration
Am Abend zuvor hatte sich Merkel mit dem nigrischen Präsidenten Mahamadou Issoufou getroffen. Im Gepäck hatte sie eine Reihe von Initiativen, die zur Stabilisierung des Landes beitragen sollen.
Der westafrikanische Sahel-Staat habe der illegalen Migration in besonderer Weise den Kampf angesagt, sagte Merkel nach dem Treffen. Die Bundesregierung werde sich weiterhin bemühen, deutsche Entwicklungsprojekte "wirklich gut zum Laufen zu bekommen".
Issoufou zog eine positive Bilanz des Kampfes seines Landes gegen illegale Migration. Noch vor wenigen Jahren seien 100.000 bis 150.000 Migranten im Jahr durch Niger gezogen – mittlerweile sei es nur noch rund ein Zehntel.
Die Bundeskanzlerin bot Issoufou an, 300 in Libyen gestrandete Flüchtlinge aufzunehmen, die in Deutschland einen Fluchtstatus erhalten würden. Von Libyen aus starten viele Asylsuchende die gefährlichen Bootstouren Richtung Europa. Niger wiederum gilt als Transitland auf dem Weg nach Lybien.
Soldaten in Mali besucht
Am Donnerstag hatte Merkel deutsche Soldaten in Mali besucht, und ihnen für ihren Einsatz gedankt. Die Mission gehöre zu den gefährlichsten Einsätzen der Bundeswehr weltweit. Rund 850 Soldaten sollen im Norden Malis im Rahmen der UN-Stabilisierungsmission Minusma für Stabilität sorgen und den Kampf gegen Islamisten unterstützen.
Begonnen hatte die Afrikareise in Burkina Faso. Dort hatte Merkel den Staaten der Regionalorganisation G5 Sahel bereits breite Unterstützung im Kampf gegen islamistischen Terrorismus und für mehr Stabilität zugesagt.