Merkel & Steinmeier entsetzt über die terroristischen Angriffe in Sri Lanka
Frankfurt (Faz) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem Präsidenten von Sri Lanka, Maithripala Sirisena, kondoliert. „Fassungslos und voller Entsetzen verfolge ich die schrecklichen Nachrichten über die feigen Terroranschläge in Sri Lanka, bei denen so viele unschuldige Menschen den Tod fanden und viele mehr verletzt wurden“, erklärte er am Sonntag in Berlin.
Besonders niederträchtig sei, dass zahlreiche friedlich Betende in Gotteshäusern am Ostersonntag Ziel dieser hinterhältigen Angriffe wurden. „Deutschland steht an Ihrer Seite in der Entschlossenheit, dem menschenverachtenden Terror entgegenzutreten.“
Auch die Bundesregierung verurteilte die Taten. Regierungssprecher Steffen Seibert schrieb auf Twitter: „Entsetzen über die Nachricht, dass Christen auf Sri Lanka während der Ostermessen angegriffen und getötet wurden. Wir trauern um sie und beten für die Verletzten und Familien. Terrorismus, religiöser Hass und Intoleranz dürfen nicht siegen.“
Außenminister Heiko Maas (SPD) erklärte, die „niederträchtige Tat richtete sich offenbar gezielt gegen Menschen, die sich am Ostersonntag in der Kirchen dem Gebet und der Besinnung widmeten, sowie gegen Reisende. Nichts kann die gezielte Ermordung unschuldiger Menschen rechtfertigen.“
Auch der Vorsitzende des Islamrates in Deutschland, Burhan Kesici, verurteilte die Anschläge „aufs schärfste“. „Terroristen greifen immer wieder friedlich betende Menschen an, töten sie und spalten die Menschen. Wir dürfen uns von Terror und Gewalt nicht spalten lassen“, erklärte er in Köln.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, erklärte auf Twitter, der Terrorismus werde niemals siegen. Leider würden die Anschläge bereits jetzt im Netz wieder instrumentalisiert, um Hass und Zwietracht zu streuen.
Auch der Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, zeigte sich betroffen. „Auch die schlimmste Gewalt wird uns nicht dazu bringen, vor dem Hass zu kapitulieren“, erklärte er in Hannover.
„Wir sind alle Kinder Gottes; eine Attacke auf eine Religion ist eine Attacke auf uns alle.“ Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schrieb auf Twitter: „Das ist ein Angriff auf die gesamte Menschheit.“ Afghanistans Präsident AschrafGhani schrieb, Angriffe auf Gottesdienstbesucher seien schrecklich. Sein Land stehe „an diesem dunklen Tag“ in Solidarität an der Seite Sri Lankas.
Die britische Premierministerin Theresa May hat die Serie von Anschlägen als „entsetzlich“ bezeichnet. „Wir müssen zusammenhalten und sicherstellen, dass niemand seinen Glauben in Furcht praktizieren muss“, teilte May am Sonntag in London mit. Der frühere britische Außenminister Boris Johnson wiederum schrieb auf Twitter, dass die „entsetzlichen Nachrichten aus Sri Lanka“ daran erinnerten, dass „Christen auf der ganzen Welt immer noch wegen ihres Glaubens“ verfolgt würden.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Anschläge scharf verurteilt. „Das ist ein grausames und zynisches Verbrechen inmitten der Osterfeiertage“, hieß es in einem Schreiben des Kremlchefs an den Präsidenten von Sri Lanka. „Ich gehe davon aus, dass Täter und Auftraggeber eine verdiente Strafe bekommen.“ Russland stehe im Kampf gegen den Terrorismus an der Seite von Sri Lanka. Das Land trauere mit der Bevölkerung von Sri Lanka, gleichzeitig hoffe Putin auf eine schnelle Genesung der Verletzten.
Der russische Außenpolitiker Leonid Sluzki betonte der Agentur Interfax zufolge, dass Terroristen nur gemeinsam erfolgreich bekämpft werden könnten. „Wenn es eine solche Anfrage an Russland gibt, wird die russische Seite sicherlich alle notwendige Unterstützung bei der Suche nach den Verbrechern geben und den Opfern helfen“, schrieb der Vorsitzende des Außenausschusses im russischen Parlament.
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat die Anschläge scharf verurteilt. Der Tod „Dutzender Menschen, die Ostern feierten, bringt uns zum Weinen“, schrieb der sozialistische Politiker auf Twitter. Sánchez betonte aber: „Terror und Barbarei werden uns niemals bezwingen.“ Nach Angaben der zuständigen diplomatischen Vertretung gibt es vorerst keine Informationen zu spanischen Opfern bei den Angriffen.