Deutschland nimmt die Herausforderung an... es wird die IS-Kinder aufnehmen, die aus dem Nahen Osten zurückkehren
Sonntag 07.April.2019 - 09:10
Shimaa Hefzi
Deutschland hat seine ersten ernsthaften Schritte im Umgang mit deutschen IS-Kindern unternommen, indem es sie in das Land zurückgebracht hat, nachdem das Bundeskabinett ein Gesetz verabschiedet hatte, wo Dschihadisten mit doppelter Staatsangehörigkeit künftig den deutschen Pass entzogen werden können.
Offizielle Quellen sagten deutschen Zeitungen, dass Deutschland IS-Kinder aus dem Irak zurückgebracht habe und sie an ihren Angehörigen auslieferte, während in der Türkei eine weitere Gruppe von Kindern der IS-Organisation auf die Auslieferung nach Deutschland wartet.
Nach Angaben des deutschen Außenministeriums sind mehrere IS-Kinder im Nahen Osten mit Hilfe der Bundesregierung in Deutschland gelandet und sie wurden ihren Verwandten übergeben.
Laut der Deutschen Welle, sagte Mahmoud Ardim, Anwalt einer der Familien, „Eine 31-jährige Frau mit ihren drei Kindern kam gestern am Stuttgarter Flughafen an, die Mutter wurde sofort verhaftet, während die Kinder an ihren Verwandten übergeben wurden.“
Konstante Koordination
Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, der Fall der oben genannten Frau und ihrer drei Kinder sei den Sicherheitsbehörden bekannt, und zum Schutz der Persönlichkeitsrechte werde die Identität der Rückkehrer nicht bekannt gegeben.
Der Familienanwalt sagte: „Die deutsche Regierung hat auf seine Bitte reagiert, die Familie zurückzubringen, die von der Türkei aus gereist ist. Einige der Rückkehrer warten darauf, aus der Türkei abgeschoben zu werden.“
Laut der bisherigen Angaben betreut das deutsche Außenministerium acht deutsche Bürger im Irak und stellt ihnen konsularische Dienste für deutsche Gefangene im Ausland zur Verfügung.
Schwierige Integration:
Es wird erwartet, dass die Kinder von IS-Häftlingen im Irak, die mit ihren Verwandten im Gefängnis sitzen, nach Rücksprache mit ihren Angehörigen in Deutschland, damit sie sich später um die Kinder kümmern. Das Ministerium sagte, es stehe in ständigem Kontakt mit den irakischen Behörden.
Wie mehrere europäische Länder, steht Deutschland vor dem Dilemma der Rückkehr seiner Bürger, die sowohl in Syrien als auch im Irak an Reihen terroristische Organisationen gekämpft haben, insbesondere Kindern, mit dem Fall der IS-Organisation, in einer Zeit, in der Fragen wachsen, wie Deutschland mit diesen Kindern umgehen wird und ob die deutschen Behörden sie in der Gesellschaft integrieren können? "
Laut Geheimdienste reisten seit 2013 mindestens 1050 der deutschen Dschihadisten nach Syrien und in den Irak, Etwa ein Drittel von ihnen kehrten zurück, derzeit gibt es im Irak und in Syrien rund 270 Frauen und Kinder deutscher Nationalität, von denen nur zwei Drittel sind, die drei Jahre alt sind.
Rechtlich hat jeder deutsche Bürger das Recht, in sein Land zurückzukehren. Der Schutz von Kindern durch Staat und Gemeinde ist ein Grundrecht, aber Berlin befindet sich in einer schwierigen Situation, insbesondere, dass es eine öffentliche Besorgnis nach den Terroranschlägen gibt, die das Land in den letzten Jahren erschüttert haben.
Die Sicherheits- und Geheimdienstbehörden glauben, dass IS-Anhänger eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen.
Nabil Yakoub, ein Aktivist der Zivilgesellschaft und Experte für Einwanderung und Extremismus in Deutschland, sagte der Deutschen Welle: „Die Kinder von Terroristen sind, wie alle Kinder auf der Welt, nicht für das Handeln ihrer Eltern verantwortlich, sie müssen durch eine Sozialpolitik geschützt werden, die ihre Fürsorge und Integration gewährleistet, und sie können aufgrund ihres Erlebens in Kriegsgebieten psychischen Störungen ausgesetzt sein.“
Obwohl Deutschland versucht, Terroristen zu kontrollieren und strafrechtlich zu verfolgen, wird es schwierig sein, Beweise für die Beteiligung an Verbrechen in Konfliktgebieten zu sammeln, zusätzlich, dass Deutschland keine konsularische Vertretung in Syrien hat.
Um dieses gesetzliche Erfordernis zu vermeiden, forderte der bayerische Innenminister Joachim Hermann den Entzug von Pässen von deutschen Dschihadisten mit mehr als einer Staatsangehörigkeit, die während der militärischen Operationen festgenommen worden waren.
IS-Organisation und das Herstellen der „Bombenkinder“
In einem Artikel, der im vergangenen Februar in der Berliner Zeitung "Morgenpost" veröffentlicht wurde, besteht das Dilemma der deutschen „Bombenkinder“ darin, dass die deutsche Gesellschaft vor schwierigen Herausforderungen und Verwirrung im Umgang mit Rückkehrern steht, die jahrelang unter der Leitung der IS-Organisation waren, wo sie Gehirnwäsche durch den "Staat des Kalifats" durch seine Gewalt und ideologische Unterdrückung ausgesetzt sind, und nach dem Scheitern des terroristischen Projekts kehrten sie nach Deutschland zurück."
Obwohl der deutsche Geheimdienst davon ausgeht, dass die deutschen Kinder und Frauen der IS-Organisation nicht intensiv an den Kampf-Operationen in Syrien teilgenommen haben, diese Angaben stammen aus den Dateien von 110 Terroristen, die nach Deutschland zurückgekehrt sind, aber dies bedeutet nicht, dass sie kein Risiko darstellen, laut dem Artikel.
Deutsche Experten warnen vor der Entstehung einer Generation von Terroristen, denn, wenn Kinder Opfer ideologischer Gehirnwäsche sind, sollten sie nicht zu Terroristen werden.
