Seehofer trifft „Mission Lifeline“ und prüft die Aufnahme von 150 Flüchtlingen
Berlin - Der Kapitän des zivilen Seenotrettungsschiffs „Lifeline“, Claus-Peter Reisch, hat bei einem Treffen mit Bundesinnenminister Horst Seehofer für die Aufnahme von 150 Flüchtlingen aus Libyen geworben. Seehofer habe bei dem zweistündigen Gespräch am Abend eine Prüfung zugesagt und wolle mit Ministern anderer Ressorts darüber sprechen, sagte Reisch am Donnerstag in Berlin.
Der CSU-Politiker habe sich die Lage vor der libyschen Küste und im Land schildern lassen und intensiv zugehört. „Es gibt dort in diesen Foltergefängnissen Frauen, Kinder und auch Männer, die wirklich bis aufs Blut gepeinigt sind.“ Eine Umsiedlung nach Deutschland aus humanitären Gründen könne mit Hilfe des UN-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR erfolgen, um diesen Menschen ein menschenwürdiges Weiterleben zu ermöglichen, sagte Reisch.
Zudem sei während des Gesprächs vereinbart worden, sich weiter über die mögliche Aufnahme der Flüchtlinge auszutauschen. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung“, zeigte sich Reisch erfreut.
Reisch war im vergangenen Jahr von der SPD-Fraktion im bayerischen Landtag für seine Einsätze im Mittelmeer ausgezeichnet worden, bei denen er Einwanderungswillige aus Seenot gerettet hatte. Derzeit läuft gegen ihn auf Malta ein Verfahren. Ihm wird vorgeworfen, sein Flüchtlingsschiff Lifelinenicht ordentlich registriert zu haben.