Ein Geflüchteter aus der Hölle Syriens entlarvt die Verbrechen der Tahrir Al-Sham in den Gefängnissen
Der ehemalige Kommandeur der Elitearmee Alaa Alghabi, der aus dem zentralen Gefängnis in Idlib, das die Gruppe Tahrir Al-Sham kontrolliert, geflohen ist, hat von seinem Alltag in dem Gefängnis berichtet sowie von den Mechanismen des Umgangs der Tahrir Al-Sham mit den Gefangenen.
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur STIB sagte er, dass er die erste Phase von seinem Aufenthalt im Gefängnis Al-Ikab in Einzelhaft in einer feuchten Zelle verbracht hat, dadurch litt er an viele Krankheiten.
Er bestätigte, dass er in Al-Ikab durch Mitglieder der Tahrir Al-Sham, die derzeit ganz Idlib kontrollieren, gefoltert wurde. Die Mittel der Folter waren, Elektroschläge und Schläge aller Art, ganz zu schweigen von psychologischer Folter und häufigen Hinrichtungsdrohungen.
Er wies darauf hin, dass sich die Situation nach seiner Umsetzung ins Zentralgefängnis von Idlib relativ verbessert hat, im Vergleich zu dem, was er im ersten Gefängnis erlebt hat.
Er erzählte als Gefängnisinsasse von den Momenten der russischen Luftbombardierung des zentralen Gefängnis Idlibs. Es sollen zwei Angriffe gewesen sein, die dazu geführt haben, dass alle Gefangene die Flucht ergriffen.
Zum Zeitpunkt der Angriffe befanden sich Mitglieder der Gruppe Tahrir Al-Sham, die das Gefängnis leiteten im zentralen Platz des Gefängnisses, jedoch konnten sie fliehen als die Schläge intensiver wurden.
Alaa Alghabi sprach dann über die Zeit nach der Flucht, er wies darauf hin, dass er es geschafft hat eine Uniform zu haben, die der Uniform der Gruppe Tahrir Al-Sham ähnlichsah, bis er es schaffte in die Türkei zu fliehen, wo er sich jetzt befindet.
Die Dementierung der Aussagen der Tahrir Al-Sham
Die Äußerung von Alghabi widerspricht das, was die Gruppe Tahrir Al-Sham durch ihre militärische Führung in Bezug auf den Umgang mit ihren Gegnern von sich gibt. Die Gruppe wiederholt permanent, dass sie mit den Gegnern menschlich umgehen würde, ohne jeglichen Verstoß gegen ihre Rechte.
Auf der anderen Seite werden die Vorwürfe innerhalb der Region Idlib gegen Tahrir Al-Sham immer lauter. Die Gruppe soll dort willkürlich mit den Gegnern umgehen, insbesondere wegen dem Einsatz von terroristischen Methoden gegen Zivilisten und Andersdenkend
Vor diesem Hintergrund hat Tahrir Al-Sham Ende letzten Jahres Gespräche mit ihren Beamten veröffentlicht, in denen die Methoden des Umgangs mit Gegnern erläutert wurden, wo es dann hieß, dass keiner zu Unrecht behandelt wurde.
Auf der anderen Seite haben die oppositionellen Aktivisten von Zeit zu Zeit Einzelheiten der Verhaftungen aus den eigenen Reihen durch die Tahrir Al-Sham veröffentlicht.
Sie begründen dies mit dem Wunsch der Tahrir-Sham, die Kontrolle über die gesamte Stadt Idlib auszuüben, und stellen fest, dass die Tahrir Al-Sham die Politik Machiavellis folgt, um die Prinzipien zu ändern.
Mitte März hatten russische Kampfflugzeuge das Gefängnis in Idlib, das von Tahrir Al-Sham kontrolliert wird, angegriffen.
In einem Bericht der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte leitete die Tahrir Al-Sham nach Luftangriffen eine Suchaktion, um die flüchtigen Häftlinge zu verhaften.
In einem früheren Interview sagte Nourhan Sheikh, die Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Kairo, dass es viele Konflikte zwischen den Gruppen in der Stadt Idlib gibt, die stark darauf hinweisen, dass dies ein Vorteil für die syrische Regierung ist, die auf den richtigen Moment wartet, um die Stadt Idlib zurückzugewinnen.
Sheikh wies darauf hin, dass diese Konflikte, durch die vorausschauende Politik der Tahrir Al-Sham verstärkt werden, was dazu führen wird, dass die syrische Armee in die einzige verbliebene Stadt im Griff der Extremisten bald einmarschieren wird.