Kinder des deutschen IS-Kämpfers in Frankreich gelandet
Berlin (Welt) - Drei der sechs Kinder des deutschen IS-Kämpfers Martin Lemke sollen am Freitag aus Nordsyrien nach Frankreich gebracht worden sein. Das berichtet der „Stern“ und beruft sich auf Informationen verschiedener französischer Medien. Es handele sich dabei um die drei Söhne der Französin Julie Maninchedda, die mit dem IS-Kämpfer Lemke verheiratet war.
Diese sei nach „Stern“-Recherchen im Oktober oder November vergangenen Jahres bei einem Luftangriff der internationalen Anti-IS-Koalition auf das Dorf Schafaa im Südosten Syriens ums Leben gekommen. Der Vater der Kinder, Martin Lemke aus Zeitz in Sachsen-Anhalt, sitzt seit Ende Januar in kurdischer Haft in Nordsyrien.
Die drei Kinder – ein, drei und fünf Jahre alt – sollen wochenlang unter prekären Umständen bei Pflegemüttern im überfüllten Flüchtlingslager al-Hol in Nordostsyrien gelebt haben. In den vergangenen Monaten hätten aber die französischen Großeltern aus Libercourt für die Rückholung gekämpft.
„Wir hatten nur eine Tochter. Sie ist tot. Diese drei Kinder sind die einzige Familie, die uns bleibt. Wir wollen sie bei uns haben, sie erziehen und ihnen erklären, wer ihre Mutter war“, zitiert das Magazin die Großmutter. Bis zur endgültigen Unterbringung der Kinder können allerdings noch sechs bis acht Monate vergehen.
Was mit den drei anderen Kindern des IS-Kämpfers Lemke passiert, ist noch unklar. Der ehemalige Schweißer im Braunkohlerevier in Sachsen-Anhalt hatte mehrere Ehefrauen. Unter anderem soll er laut „Stern“ einem afrikanischen Kämpfer eine jesidische Sklavin mit ihren zwei Kindern für 800 Dollar abgekauft haben.