Merkel ist im CDU-Wahlkampf im Osten unerwünschte Person
Berlin (NP) - Im Oktober dieses Jahres finden in Sachsen, Thüringen und Brandenburg Landtagswahlen statt. Für die Kanzlerin dürften diese Wahlen zur endgültigen Offenbarung werden – nach einem womöglich vorausgegangenen Wahldesaster bei den Europawahlen im Mai 2019.
Um die Wähler im Osten nicht noch mehr zu verprellen, ist Angela Merkel bei den CDU-Politikern im Wahlkampf unerwünscht. Landtagspräsident von Sachsen, Matthias Rößler sagte: „Ein Wahlkampfauftritt der Bundeskanzlerin Angela Merkel wird uns in Sachsen nicht helfen.
“ Ähnlich sieht es auch Parteikollege Michael Heym, Fraktionsvize in Thüringen: „Einen Mehrwert für uns hätte ein Wahlkampfauftritt von Angela Merkel wahrscheinlich nicht. Über die Frage, ob Merkel im Wahlkampf bei uns auftreten soll, wird es sicher noch Diskussionen in der Thüringer CDU geben“.
Der Thüringer CDU-Chef Mike Mohring stellte bereits klar, dass es keine „Marktplatzveranstaltungen“ mit der Kanzlerin geben werde. Wenn, dann finde alles in geschlossenen Räumen statt, sagte Mohring dem „Spiegel“.
Beim „Spiegel“ heißt es weiter, dass „Merkel immer noch die beliebteste Politikerin Deutschland sei. Dass sie im ostdeutschen Wahlkampf nicht auftreten solle, liege an den „negativen Erfahrungen der CDU mit aggressiven Gegendemonstrationen des AfD-Milieus im Bundestagswahlkampf“. Deshalb denke die CDU, etwa in Brandenburg, jetzt darüber nach, Merkel höchstens „ohne große Ankündigung auftreten zu lassen“.
In Sachsen und Brandenburg wird bereits am 1. September gewählt, in Thüringen erst am 27. Oktober. Pfeifkonzerte und Proteste gegen die Kanzlerin gibt es allerdings nicht nur von AfD-Anhängern, sondern von Bürgern jeglicher politischen Gesinnung, egal ob in Ost oder West. Der „Spiegel“ als Mainstream-Medium kann eben schlecht schreiben, dass die Kanzlerin bei Politik und Volk nicht mehr tragbar ist. Für die Wahlkampfauftritte wäre sie schlicht kontraproduktiv. Deshalb ist sie unerwünscht.