Özil verdient mehr Geld als jeder Bundesliga-Spieler
Berlin (Welt) - Ein Jahr ist es her, dass Robert Lewandowski alle möglichen Hebel in Bewegung setzte, um den FC Bayern München zu verlassen. Doch der deutsche Rekordmeister ließ den Polen nicht ziehen – und mittlerweile hört man von diesem sogar, er könne sich vorstellen, seine Karriere in München zu beenden. Das liegt vielleicht auch daran, dass Lewandowski der bestbezahlte Spieler der gesamten Bundesliga ist.
Mit 1,33 Millionen Euro Monatsgehalt (brutto) steht er auf Platz eins einer Liste, die die französische „L‘Équipe“ im Rahmen eines großen Gehaltsreports veröffentlicht hat. Dieser wurde auf der Basis diverser bekannter Zahlen erstellt – das Blatt betont jedoch, dass der Report im Gesamten auch auf Schätzungen beruht.
Hinter Lewandowski finden sich in der Bundesliga drei weitere Bayern-Spieler mit einem Monatsgehalt von je 1,25 Millionen Euro: Thomas Müller, Manuel Neuer und Jérôme Boateng. Erst auf Platz fünf ist ein anderer Klub zu finden: Borussia Dortmund soll Marco Reus demnach 1,15 Millionen Euro zahlen.
Özil auf Platz zwei der Premier League
Im internationalen Vergleich werden die Bundesliga-Reichen jedoch alle von einem ehemaligen deutschen Nationalspieler getoppt. Obwohl er beim FC Arsenal zum Bankdrücker verkommen ist und in der gesamten Saison überwiegend mäßige bis schlechte Leistungen zeigte, verdient Mesut Özil mit 1,6 Millionen Euro pro Monat mehr als jeder andere Bundesligaspieler. Und selbst in der reichen englischen Premier League steht er im Gehaltsgefüge damit auf Rang zwei.
Nur der Chilene Alexis Sánchez – in Diensten von Manchester United und mit kaum besseren Leistungen in dieser Spielzeit – bekommt monatlich noch mehr überwiesen: 2,28 Millionen Euro stehen hier zu Buche. Geschickt verhandelt, zumal in England auch Abgaben und Steuern noch einmal geringer als in Deutschland sind.
Das alles hinterlässt bei Superstar Lionel Messi nur ein müdes Lächeln, denn der Argentinier ist mit großem Abstand der bestverdienende Spieler Europas. Vom FC Barcelona bekommt er monatlich 8,3 Millionen Euro Grundgehalt überwiesen – und damit deutlich mehr als sein Rivale Cristiano Ronaldo auf Platz zwei der europaweiten Spitzenverdiener (4,7 Millionen Euro, Juventus Turin). Auf den Plätzen drei bis fünf folgen Antoine Griezmann (3,3 Millionen, Atletico Madrid), Neymar (3,06 Millionen, Paris St. Germain) und Luis Suárez (2,9 Millionen, FC Barcelona).
Interessante Zahlen bietet auch das Trainerranking von „L‘Équipe“. Hier wird deutlich, dass in der Bundesliga vergleichsweise bescheiden bezahlt wird – natürlich immer in Relation zu anderen großen Ligen und nicht prinzipiell. Deutschlands Topverdiener Niko Kovac wäre mit seinen 580.000 Euro Monatsgehalt in England und Italien nicht mal in den Top drei. Europaweiter Spitzenverdiener ist mit Abstand AtleticoMadrids langjähriger Trainer Diego Simeone(3,3 Millionen Euro), der sich diesen Vertrag durch mehrere Verlängerungen und Wechselüberlegungen erpokert haben dürfte.
Auf Rang zwei folgt Barcelonas Ernesto Valverde (zwei Millionen Euro) vor Pep Guardiola bei Manchester City (1,9 Millionen), Massimiliano Allegri (1,14 Millionen, Juventus) und Carlo Ancelotti in Neapel (980 000 Euro). Dortmunds Trainer Lucien Favre, der nach Kovac in Deutschland das Meiste verdient (500.000 Euro), liegt unterdessen noch vor einem seiner Vorgänger – Thomas Tuchel erhält in Paris 420.000 Euro pro Monat.