Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Merkel wiederspricht die Einschätzungen von Trump

Freitag 08.Februar.2019 - 06:10
Die Referenz
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Berlin/Ankara (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat der Einschätzung von US-Präsident Donald Trump widersprochen, dass die radikal-islamische IS-Miliz bald besiegt sei.

 

“Der sogenannte Islamische Staat konnte in der Fläche glücklicherweise zurückgedrängt werden”, sagte Merkel bei der Einweihung der neuen Zentrale des Bundesnachrichtendienstes am Freitag in Berlin. “Das heißt leider jedoch nicht, dass der IS schon verschwunden wäre. Er ist vielmehr zu einer asymmetrischen Kriegsführung übergegangen.” Das bleibe auch eine Bedrohung.

 

Trump hatte den angekündigten Rückzug des US-Militärs aus Syrien mit dem bevorstehenden Sieg über den IS begründet. Am Freitag berichtete das “Wall Street Journal”, dass das US-Militär bis Ende April einen erheblichen Teil seiner 2000 Soldaten aus Syrien zurückgezogen haben will. Nach Reuters-Informationen betrifft dies auch die Militärbasis nahe Tanf an der syrischen Grenze zu Irak und Jordanien.

 

Merkel kritisierte, dass Syrien “zum Spielraum in einem Stellvertreterkrieg um Einfluss-Sphären in einer wichtigen Region” geworden sei. Von einem Frieden sei man leider weit entfernt. Deutschland werde sich weiterhin um eine politische Lösung bemühen. Der stellvertretende Fraktionschef Johann Wadephul sagte Reuters, dass Deutschland nach dem Rückzug der USA auch über einen größeren militärischen Beitrag nachdenken müsse. In der Regierung wird befürchtet, dass sich der IS nach einem Rückzug der USA wieder ausbreiten und eine neue Massenflucht auslösen könnte.

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