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Merkel: "Jede Generation muss wieder für Demokratie kämpfen"

Donnerstag 07.Februar.2019 - 02:42
Die Referenz
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Berlin (Spiegel) - Am 6. Februar 1919 kam im Deutschen Nationaltheater in Weimar erstmals die Nationalversammlung zusammen, die die erste demokratische Verfassung Deutschlands erarbeitete. 

 

Hunderte Politiker und andere Gäste haben nun in Weimar an das historische Ereignis erinnert, unter ihnen auch Kanzlerin Angela Merkel. Sie würdigte die verfassungsgebende Nationalversammlung vor 100 Jahren als wichtigen Schritt hin zur Demokratie.

 

Das heute geltende Grundgesetz sei dadurch entstanden, dass man aus den Schwächen der Weimarer Verfassung gelernt habe, sagte sie. (Lesen Sie hier ein Interview mit Historiker Heinrich August Winkler zu dem Thema)

 

Damals seien wichtige Bürgerrechte wie das Wahlrecht für Frauen umgesetzt worden, sagte die CDU-Politikerin am Rande der Feierlichkeiten weiter. Auch das heutige Europa sei als eine Lehre aus der Weimarer Republik und "der schrecklichen Periode des Nationalsozialismus und des Holocausts" entstanden.

 

Steinmeier: Demokratie wird in Europa an vielen Stellen angefochten

 

Heute gelte es, junge Menschen zu ermutigen, sich für die Demokratie einzubringen. "Jede Generation muss wieder für Demokratie kämpfen", sagte die Kanzlerin. Ihre Gespräche mit Jugendlichen am heutigen Tage hätten sie darin bestätigt.

 

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nannte Weimar ein Synonym für einen Wendepunkt in der deutschen Geschichte. "Im Deutschen Nationaltheater trat zum ersten Mal ein Parlament zusammen, das gewählt wurde in freien und gleichen Wahlen. Hier in Weimar trat zum ersten Mal in einem solchen Parlament eine Frau ans Rednerpult", sagte Steinmeier.

 

Noch vor zehn Jahren habe die Stabilität der deutschen Demokratie, die Selbstverständlichkeit, mit der sie gelebt worden sei, nicht zur Diskussion gestanden, sagte er. Inzwischen habe sich das ein bisschen geändert: Demokratie werde nun in Europa an vielen Stellen angefochten. "Ich glaube, die Sensibilität für diese Themen führt eben auch dazu, dass wir heute einen ganz anderen Blick auf das Ereignis von 1919 haben als noch vor zehn Jahren."

 

 

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