Umfrage in Baden-Württemberg: Grüne klettern auf 33 Prozent – SPD und CDU verlieren
Berlin (Welt) - In Baden-Württemberg ist die Zufriedenheit der Bürger mit der grün-schwarzen Landesregierung ungebrochen. 60 Prozent aller Wahlberechtigten sind laut RTL/n-tv-Trendbarometer mit der seit Mai 2016 regierenden Kiwi-Koalition zufrieden, 37 Prozent sind unzufrieden. Das starke Vertrauen in die Landesregierung ist vor allem den Grünen zu verdanken.
54 Prozent sind mit ihrer Arbeit zufrieden, mit der CDU dagegen nur 42 Prozent. Die Anhänger der Grünen bewerten die Landesregierung besonders positiv (88 Prozent), aber auch die Anhänger der CDU (72 Prozent), der SPD (60 Prozent) und der FDP (54 Prozent) sind mehrheitlich zufrieden. Die größte Ablehnung gibt es bei den Anhängern der AfD. 78 Prozent von ihnen beurteilen Grün-Schwarz negativ.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann bleibt das wichtigste Zugpferd der Grünen: Drei Viertel der Wahlberechtigten (74 Prozent) sind zufrieden mit ihrem Regierungschef. Besonders positiv wird Kretschmann von den Anhängern der Grünen (93 Prozent) bewertet, zufrieden sind aber auch die Anhänger der CDU (80 Prozent), der SPD (72 Prozent), der FDP (67 Prozent) und der Linken (60 Prozent). Lediglich die Anhänger der AfD fällen in ihrer Mehrheit ein negatives Urteil (61 Prozent).
Innenminister und CDU-Chef Thomas Strobl dagegen wird deutlich negativ bewertet. Die Hälfte der Wahlberechtigten (50 Prozent) sieht seine Arbeit kritisch, nicht einmal ein Drittel (31 Prozent) ist mit ihm zufrieden. Sogar in der eigenen Partei kommt er nur auf einen Zustimmungswert von 56 Prozent, die Anhänger der übrigen Parteien dagegen sind mit Strobl unzufrieden.
Diese schlechte Bewertung zeigt sich auch im direkten Vergleich mit Winfried Kretschmann deutlich. Könnten die Bürger im „Ländle“ ihren Ministerpräsidenten direkt wählen, würden sich nur 5 Prozent für Strobl, aber 59 Prozent für Kretschmann entscheiden. Sogar die Anhänger der CDU würden nur zu 18 Prozent Strobl, aber zu 52 Prozent Kretschmann wählen.
Wenn jetzt der Landtag in Baden-Württemberg neu gewählt würde, könnten die Grünen ihren Stimmenanteil weiter verbessern, die CDU würde verlieren. So würden die Parteien derzeit bei einer Landtagswahl abschneiden: CDU 23 Prozent (Landtagswahl 2016: 27 Prozent), Grüne 33 Prozent (30,3 Prozent), SPD 9 Prozent (12,7 Prozent), FDP 9 Prozent (8,3 Prozent), Linke 6 Prozent (2 Prozent), AfD 13 Prozent (15,1 Prozent).
Forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: „Dass Winfried Kretschmann und seine Grünen in Baden-Württemberg immer noch so unangefochten sind, liegt auch an der eklatanten Schwäche der dortigen CDU. Für die Union, die jahrzehntelang die dominierende Kraft im Südwesten war, hat sich ihr strikt konservativer Kurs – gegen Merkel und pro Merz – nicht ausgezahlt. Das sieht man auch daran, dass weiterhin mehr Bürger für die Bundes-CDU als für die Landespartei stimmen würden.“
Die politische Stimmung in Deutschland ist im Januar 2019 nahezu unverändert geblieben. Die stabilste Kraft im RTL/n-tv-Trendbarometer sind die Unionsparteien, die bereits in der fünften Woche auf 32 Prozent kommen. SPD und AfD legen gegenüber der Vorwoche um je einen Prozentpunkt zu, Grüne und Linke verlieren je einen Prozentpunkt. Schwarz-Grün könnte mit zusammen 51 Prozent regieren, andere Zweierkoalitionen hätten keine Mehrheit. Auch Rot-Rot-Grün wäre mit zusammen 42 Prozent der Wählerstimmen nicht regierungsfähig.
So würden sich die Deutschen derzeit bei einer Bundestagswahl entscheiden: CDU/CSU 32 Prozent (Bundestagswahl 32,9 Prozent), SPD 15 Prozent (20,5 Prozent), FDP 9 Prozent (10,7 Prozent), Grüne 19 Prozent (8,9 Prozent), Linke 8 Prozent (9,2 Prozent), AfD 12 Prozent (12,6 Prozent). 5 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2 Prozent). 25 Prozent aller Wahlberechtigten sind derzeit unentschlossen oder würden nicht wählen (Nichtwähler 2017: 23,8 Prozent).