Bei der Europawahl im Mai könnten die Volksparteien abgestraft werden
Berlin (Welt) - Ende Mai wird das Europäische Parlament neu gewählt. Besonders Union und SPD könnten dabei deutlich schlechter abschneiden als bei der vergangenen Europawahl im Jahr 2014: Die CDU/CSU liegt nach einer Insa-Erhebung für die „Bild“-Zeitung (Samstag) bei 30 Prozent und würde damit im Vergleich zu 2014 mehr als fünf Prozentpunkte verlieren. Die SPD erreicht demnach nur noch 15 Prozent, was fast eine Halbierung ihres Ergebnisses von 2014 bedeuten würde.
Profitieren würden die Grünen – 17 Prozent wären gut sechs Punkte mehr als 2014. Auch die AfD würde mit zwölf Prozent – ein Plus von knapp fünf Punkten – deutlich zulegen, ebenso die FDP mit acht Prozent, was mehr als eine Verdoppelung ihres vorherigen Ergebnisses wäre. Die Linke würde mit acht Prozent ihr letztes Ergebnis ungefähr halten.
Eine Forsa-Umfrage von Mitte Januar sieht die Union bei 35 Prozent, die SPD wie Insa bei 15 Prozent. Die Grünen haben der Forsa zufolge sogar Chancen, im Mai auf 20 Prozent zu kommen.
Rechnet man CDU und CSU als getrennte Parteien, hätten laut Insa aktuell elf Parteien eine Chance, Abgeordnete ins Europaparlament zu entsenden. Darunter seien auch die Freien Wähler, die Tierschutzpartei, die PARTEI und die Piratenpartei.
Insa-Chef Hermann Binkert wies allerdings unter anderem darauf hin, dass jeder vierte Wahlberechtigte, der an der Europawahl teilnehmen will, noch nicht wisse, welche Partei er wählen werde. „Bis zur Europawahl am 26. Mai ist also noch viel Bewegung möglich.“
Für die Insa-Umfrage wurden laut „Bild“ zwischen dem 25. und 28. Januar 2056 Bürger befragt. Die maximale statistische Fehlertoleranz liegt bei 2,5 Prozentpunkten.