Der IS lockt die Bewohner der somalischen Dörfern mit ärztlichen Dienstleistungen an, um sie zu rekrutieren.
Als Versuch, die Sympathie der Bevölkerung der
ländlichen Gebiete in Somalia zu gewinnen und Elemente in ihre Reihen zu
rekrutieren, hat die Terrororganisation IS den Bewohnern dieser Gebiete
medizinische und finanzielle Dienstleistungen angekündigt. Dies geschah nach den
verstärkten Kämpfen zwischen der Organisation und Al-Shabab-Terroristen.
Die Terrororganisation behauptete, dass etwa
200 Personen von diesen Dienstleistungen profitiert haben und gab an, dass die
Bewohner dieser Gebiete unterernährt sind und unter Epidemien wie Malaria, AIDS
und Hepatitis C. leiden.
Der IS warf der somalischen Regierung vor, den
ländlichen Gemeinden, die von extremer Armut bedroht sind, keine Hilfe und
Aufmerksamkeit zu geben, wie es im gesamten Landgebiet der Fall ist. Die
Organisation forderte ausländische Ärzte, die in Somalia arbeiten, auf, die
ländliche Bevölkerung medizinisch zu versorgen, angesichts der völligen
Missachtung durch vorherige Regierungen.
Der Schritt der medizinischen Dienste, womit heimlich
versucht wird, die Bewohner der Region zu locken, in Vorbereitung auf ihre
Rekrutierung, ist ähnlich wie die im Juli 2018 von Al-Shabab geführte Aktion, sie
verbot die Verwendung von Plastiktüten in Gebieten, die im Norden des Landes
unter ihrer Kontrolle standen, da sie eine Gefahr für Menschen und Nutztiere darstellte
und die Umwelt beschädigte. Die Gruppe forderte die Bürgerinnen und Bürger auf, sich
an diese Richtlinie zu halten, die auch ein Verbot vom Sägen der nicht-ausgetrockneten
Bäume vorsieht.
Der Kampf zwischen Al-Shabab und Daesh
intensiviert sich um die somalische Szene für sich zu gewinnen, angesichts der
schwachen Sicherheitslage im Land. Im vergangenen Dezember verkündete der IS
die Ermordung von 14 Al-Shabab -Kämpfern, die in den Ghalghala-Höhen
stationiert waren. Gestern brachen in
den Ghalghala-Höhen in der Provinz Bari im Nordosten Somalia zum zweiten Tag in Folge heftige Kämpfe zwischen
Al-Shabaab und IS aus. Über die Zahl der Opfer von diesen Kämpfen zwischen den Terroristen auf beiden
Seiten, wurden bisher jedoch keine Angaben gemacht.
In einem exklusiven Interview zur Referenz
sagte Ahmad Askar, der Forscher in Afrika-Angelegenheiten: Die Terrororganisation will in diesem Moment
in den Gebieten, in denen sie sich befindet, zu einem beliebten Akteur machen,
um sich auf dem somalischen Territorium als neuer und wichtiger Akteur in Ostafrika
zu etablieren. Gleichzeitig will sich die Organisation als Alternative zur
Al-Mujahideen Al-Shabab Bewegung vorstellen, die im vergangenen Jahr die
Initiative zum Umweltschutz ergriffen hat und die Bürger in ihren
Kontrollbereichen aufgefordert hat, sich daran zu halten.
Laut Askar versucht der IS, einige somalische
Jugendliche anzulocken, um sie zu rekrutieren, abgesehen von der Rekrutierung einiger
Führer und Elemente der Al-Mujahideen Al-Shabab Bewegung selbst. Die Rivalität
und der Konflikt zwischen den beiden Organisationen im Land nehmen zu, und die
Sicherheitslage im Land droht in der
kommenden Zeit zu Kippen, vor allem weil die afrikanischen Truppen weiter aus
dem Land zurückziehen.