Großrazzia gegen internationale Waffenschmuggler-Bande in Berlin
Berlin (Welt) - Die Sicherheitsbehörden in Berlin und Brandenburg führen im Kampf gegen die Organisierte Kriminalität einen massiven Schlag gegen eine international agierende Wafferschieber-Bande durch. Seit 6 Uhr durchsucht das Spezialeinsatzkommando (SEK) Wohnungen und Lokale in Berlin und Brandenburg, unter anderem in Berlin-Spandau.
Nach Informationen von WELT laufen die Ermittlungen seit mehr als eineinhalb Jahren und richten sich gegen eine Organisation, die im großen Stil Waffen von Tschechien nach Berlin schmuggelt.
Dabei soll es sich um Kleinkaliber-Pistolen handeln, die letztlich zu scharfen 9mm-Pistolen umgebaut werden. Einem Beamten zufolge geht es insgesamt um mehr als 700 Waffen, die in den Bereich Berlins und dem Umland gelangen sollten. Insgesamt wurden 26 Objekte in Berlin und Brandenburg durchsucht.
Nach Angaben der Berliner Generalstaatsanwaltschaft wurden zwei Haftbefehle vollstreckt.
Wegen der Gefährlichkeit der Bande ist beinahe das komplette Berliner Spezialeinsatzkommando (SEK) an der Aktion beteiligt, sie werden von ihren Kollegen des SEK-Brandenburg unterstützt. Zu Zwischenfällen kam es ersten Informationen zufolge nicht.
Der Sprecher der Polizeigewerkschaft GdP, Benjamin Jendro, sagte gegenüber WELT: „Der professionelle Einsatz heute morgen ist das Resultat langwieriger Ermittlungen und hartnäckiger Arbeit in den letzten Monaten.“
Bei all der öffentlichen Diskussion um die organisierte Kriminalität dürfe man nicht nur arabische Clans auf dem Schirm, sagte Jendroweiter. „Der Fall zeigt deutlich, dass es multikulturelle Netzwerke gibt, die über Landesgrenzen hinweg agieren und für Schwerstkriminalität in unserer Stadt verantwortlich sind.“