Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Marine Le Pen schießt gegen Merkel und Macron

Dienstag 22.Januar.2019 - 02:02
Die Referenz
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Paris (Merkur) - Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen macht gegen das neue deutsch-französische Freundschaftsabkommen mobil: Vor der Unterzeichnung des "Vertrags von Aachen" durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Präsident Emmanuel Macron am Dienstag warnte Le Pen, der Vertrag sehe unter anderem eine deutsche "Vormundschaft" über das Elsass vor. Ein äußerst harter und gewagter Vorwurf in Richtung Merkel. Die AfD wirft Macrondagegen vor, es auf deutsches Geld abgesehen zu haben.

 

Le Pen warf Macron "Verrat" an französischen Interessen vor. So sehe der neue Kooperationsvertrag etwa die Stärkung sogenannter Eurodistrikte im Grenzbereich vor. 

 

Dies komme einer deutschen "Bevormundung" des Elsass gleich, betonte sie in einem Video, das ihre Partei Rassemblement National (Nationale Sammlungsbewegung, die frühere Front National) in den sozialen Netzwerken verbreitete. Zudem werde die geplante Förderung gegenseitiger Sprachkenntnisse dazu führen, "dass Deutsch in der Schule oder auch in der Verwaltung aufgezwungen wird", erklärte Le Pen.

 

Außerdem wolle Frankreich seinen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat künftig mit Berlin teilen und das Land damit "aus dem Kreis der Großmächte führen", behauptete Le Pen unter Anspielung auf Artikel 8 des Vertrags. 

 

Darin ist festgehalten, dass die Aufnahme Deutschlands als ständiges Sicherheitsrats-Mitglied "eine Priorität der deutsch-französischen Diplomatie" ist.

 

Die Vorsitzende des Europaausschusses der französischen Nationalversammlung, Sabine Thillaye, warf Le Pen "mutwillige Lügen" vor. 

 

Die Rechtspopulistin verbreite gezielt "Falschinformationen", betonte die deutschstämmige Abgeordnete von Macrons Partei La République en Marche (Die Republik in Bewegung).

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