Der Iran weist Spionagevorwürfe der deutschen Regierung zurück
Berlin (dpa) - Der Iran hat Spionagevorwürfe der deutschen Regierung
zurückgewiesen. Der Iran habe „mit dieser angeblichen Person“ – einem
Deutsch-Afghanen in der Bundeswehr – niemals Kontakt gehabt, zitierte die
Nachrichtenagentur Isna Außenamtssprecher Bahram Ghassemi am Samstagabend.
Laut Ghassemi wollen „Feinde“ die historischen Beziehungen zwischen dem
Iran und der EU mit solchen Unterstellungen sabotieren. Dies gelte insbesondere
für das EU-Trio Deutschland, Frankreich und Großbritannien, das den Wiener
Atomdeal von 2015 mitunterzeichnet hat.
Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts auf Spionage für einen
iranischen Nachrichtendienst gegen einen Deutsch-Afghanen, der für die
Bundeswehr tätig war.
Gegen den am Dienstag im Rheinland festgenommenen Mann sei bereits am
6. Dezember des vergangenen Jahres Haftbefehl erlassen worden, hatte die
Behörde mitgeteilt. Er sei Sprachauswerter und landeskundlicher Berater der
Bundeswehr gewesen. Die Bundesregierung hat diesbezüglich auch offiziell bei
der iranischen Regierung protestiert.
Teheran hat mehrmals seinen beiden Erzfeinden USA und Israel
vorgeworfen, nicht nur das Atomabkommen, sondern auch die nach dem Deal
verbesserten Beziehungen zwischen dem Iran und der EU sabotieren zu wollen.