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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist neuer CSU-Vorsitzender

Samstag 19.Januar.2019 - 03:55
Die Referenz
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München (Welt) - Die CSU hat Markus Söder zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Der 52-Jährige erhielt 87,4 Prozent der Stimmen Söder übernimmt den Parteivorsitz von Horst Seehofer, der die CSU gut zehn Jahre geführt hatte.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist neuer CSU-Vorsitzender. Auf einem Sonderparteitag wählten die Delegierten den 52-Jährigen zum Nachfolger von Horst Seehofer. Das Ergebnis war schlechter als bei Seehofers erster Wahl.

 

Die CSU hat Markus Söder zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Der 52-Jährige erhielt am Samstag auf dem Parteitag in München 87,4 Prozent der Stimmen. Söder übernahm den Parteivorsitz von Horst Seehofer, der die CSU gut zehn Jahre geführt hatte.

Söder erzielte damit zwar ein besseres Ergebnis als Seehofer bei seiner jüngsten Wiederwahl 2017, schnitt allerdings schwächer ab als Seehofer bei seiner ersten Wahl im Oktober 2008. Seehofer hatte damals 90,3 Prozent der Delegiertenstimmen auf sich vereint. Auch für Söder galt deshalb im Vorfeld ein Ergebnis von mindestens 90 Prozent als Zielmarke. 2017 waren es 83,7 Prozent.

Söder will das Verhältnis zur Schwesterpartei CDU wieder verbessern. „Wir brauchen in der Zusammenarbeit von CDU und CSU eine neue Form, ein neues Kapitel, das wir aufschlagen“, sagte er in seiner Bewerbungsrede. „Es ist Zeit für eine gemeinsame neue Stärke von CDU und CSU in Deutschland.“

Das Verhältnis von CDU und CSU war über den Kurs in der Flüchtlingspolitik bis an den Rand des Bruchs belastet worden. Söder sagte, die CSU sei auch weiterhin kein Landesverband der CDU. Er wolle aber „Profil mit Stil“. Leitmotiv für das Jahr 2019 könnte „Effizienz statt Effekt“ sein, fügte er hinzu.

Söder griff in seiner Rede vor allem die AfD und die Grünen scharf an. Bei den AfD-Anhängern handele es sich nicht um verwaiste oder enttäuschte Konservative. Tatsächlich sei die AfD auf dem Weg in den Rechtsextremismus: „Ich glaube, große Teile, wachsende Teile der AfD sind kein Fall fürs Parlament, sondern für den Verfassungsschutz.“

Bei den Grünen attackierte Söder deren Vorsitzenden Robert Habeck nach dessen angekündigten Rückzug von Twitter. „Die Grünen geben sich gerne als Moralapostel, aber halten sie ihre Ansprüche?“, fragte Söder. Nicht das Medium Twitter sei das Problem, Habeck solle vielmehr seine Einstellung überdenken. Dabei bezog sich Söder auf Tweets von Habeck, in denen dieser die Demokratie in Bayern und Thüringen angezweifelt hatte.

Söder kündigte an, die Grünen als CSU-Chef stärker politisch ins Visier nehmen zu wollen. Die CSU dürfe sich nicht die Bewahrung der Schöpfung von einer anderen Partei nehmen lassen. Es gelte nach wie vor der Satz von Franz Josef Strauß, „das schönste Grün ist immer noch weiß-blau“.

Seehofer will sich auch nach seinem Rücktritt als CSU-Chef weiterhin nicht zu den heftigen internen Machtkämpfen der vergangenen Jahre äußern – nach eigenen Worten aus Rücksicht auf seine Partei.

„Ich bin froh darüber, dass ich Vieles hingenommen habe, geschluckt habe, nie darüber geredet habe“, sagte der 69-Jährige am Samstag in seiner Abschiedsrede beim Sonderparteitag. Und er habe dies auch in der Zukunft nicht vor, betonte er.

Seehofer sagte, es habe seit der Bundestagswahl 2017 „einige Misshelligkeiten“ gegeben. „Ich habe darauf nie in der Breite oder gar in der Tiefe reagiert“, sagte er. „Denn wenn man so lange in der Partei tätig ist wie ich, ist einem die Partei ans Herz gewachsen.“


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