Hamburg trauert um getöteten syrischen Apotheker
Hamburg (Welt) - Nach dem Tod des 48 Jahre alten Apothekers wegen eines
Gewaltverbrechens in Harburg fehlt weiterhin eine konkrete Spur vom Täter. „Wir
ermitteln in alle Richtungen“, sagte eine Sprecherin der Polizei.
Am dritten Tag in Folge waren Beamte am Tatort. Dieses Mal war ein
Personenspürhund im Einsatz. Zuvor waren bereits verschiedene Gegenstände
gefunden worden. Offenbar war auch ein Beil darunter, das als mögliche Tatwaffe
infrage kam.
Auch Kleidungsstücke wurden gefunden, die im Zusammenhang mit der Tat
stehen könnten. Vereinzelt waren auch Hinweise eingegangen. Die Ermittlungen
dauerten jedoch an und die Hintergründe des Vorfalls waren weiter unklar.
Der Apotheker leitete einen Verein, der sich in der humanitären Hilfe
für Syrien engagierte. Nach eigenen Angaben lieferte dieser unter anderem
Krankenwagen in das Bürgerkriegsland. „Er war nicht nur in der humanitären
Hilfe für Syrien engagiert, sondern unterstützte auch Geflüchtete bei der
Integration in Harburg“, sagte der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Kazim Abaci.
Abaci hatte 2015 zusammen mit dem Apotheker an einer internationalen
Konferenz des Vereins in Hamburg teilgenommen.
Der 48-Jährige war am Dienstagabend von Passanten schwer verletzt und
blutüberströmt in der Fußgängerzone Lüneburger Straße gefunden worden. Trotz
schwerster Verletzungen an Kopf und Oberkörper sei er zunächst noch bei
Bewusstsein, aber nicht ansprechbar gewesen.