Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Französische Einsatzpolizei CRS mit G36-Sturmgewehren bei Gelbwesten-Protest

Mittwoch 16.Januar.2019 - 05:30
Die Referenz
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Paris (Rt) - Die französischen CompagniesRépublicaines de Sécurité (CRS, dt.: Sicherheitskompanien der Republik) sind in Paris bei ihrem Einsatz bei Protesten der Gelbwesten nun mit Sturmgewehren der Modellreihe G36 des deutschen Herstellers Heckler & Koch gesichtet worden. Das Brisante daran: Diese Waffen sollen nicht mit den für die Nutzung durch die Einsatzpolizei typischen Patronen mit Gummigeschossen, sondern laut Daily Mail mit scharfer Munition geladen sein.

 

Schlimme Bilder, die auf einen schlimmen Zustand hinweisen.

Mehr lesen:Frankreich: Schockkampagne macht auf Polizeigewalt gegen Gelbwesten aufmerksam

Luc Ferry, Frankreichs ehemaliger Minister für Bildung, hatte zuvor zum Einsatz scharfer Munition gegen die Gelbwesten aufgerufen, die, so der pensionierte erzkonservative Politiker, angeblich "Polizisten vermöbeln" würden. Es ist, als käme die Ersterscheinung solcher Waffen bei Demonstrationen der Gelbwesten auf sein Geheiß.

 

Bisher seien die Gewehre nicht zum Einsatz gebracht worden, schreibt Daily Mail weiter. Jedoch machen sich Demonstranten große Sorgen ob der Entwicklung. Die für diese Art von Polizeieinheit untypische Bewaffnung lässt die Menschen Übles ahnen:

 

Die CRS-Leute mit den Gewehren hatten Schutzhelme und Körperprotektoren an – sie gehörten keiner Einheit an, die sich auf Feuerwaffeneinsatz spezialisiert. Sie hatten die Aufgabe, uns einfach mit tödlichen Waffen zu bedrohen, und zwar in einer sehr besorgniserregenden Manier. Wir haben ein Anrecht auf Erklärungen", zitiert Daily Mail den Protestierenden Gilles Carron.

 

Gemäß einer ihrer Hauptaufgaben – nämlich Demonstrationen und Großveranstaltungen abzusichern sowie Ausschreitungen zu unterbinden – können Beamte der CRS durchaus Feuerwaffen einsetzen. Diese seien jedoch üblicherweise speziell für das Abfeuern von nicht-ganz-so-tödlichen Hartgummigeschossen und Tränengas-Granaten konstruierte Spezialwaffen der Marke Flash-Ball, leicht zu erkennen an ihren breiten Rohren, so Daily Mail weiter.

 

Theoretisch wäre demnach auch der Einsatz der Sturmgewehre zum Verschießen von weniger tödlichen Gummi- oder Plastikgeschossen denkbar (auch wenn diese entgegen der Absicht und der Werbung durchaus töten können): Patronen mit solchen Geschossen im Kaliber des G36, 5,56x45mm NATO, gibt es sehr wohl auf dem Markt. Allerdings haben solche Patronen – vor allem die Geschosse selbst – normalerweise charakteristische Farben.

 

Nun nutzt aber die französische Polizei für ihre G36-Sturmgewehre die für diese Modellreihe typischen durchsichtigen Kastenmagazine – und die Farbe und der Glanz der Patronen und Geschosse darin, soweit man sie durch das Plastik erkennen kann, scheinen der normalen "scharfen" Munition zu entsprechen.

 

Hierauf scheint sich der Anlass zur Nachricht der Daily Mail zu gründen – ebenso wie die Sorgen um Leib und Leben, die bei den Protestierenden aufkommen und die sie in den sozialen Medien kundtun:

 

Diktator Macron hat seine Milizen bewaffnet! Die CRS gehen mit STURMGEWEHREN spazieren!!"

"