Herausgegeben vom CEMO Centre - Paris
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Die Bundeswehr steht vor einem Spionageskandal

Dienstag 15.Januar.2019 - 05:35
Die Referenz
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Berlin (Reuters) - Ein aus Afghanistan stammender Bundeswehr-Angehöriger soll für den Iran spioniert haben.

 

Die Bundesanwaltschaft ließ den 50-jährigen Sprachauswerter und landeskundlichen Berater der Truppe am Dienstag im Rheinland festnehmen. Abdul Hamid S. sei dringend verdächtig, Erkenntnisse an einen iranischen Geheimdienst weitergegeben zu haben, erklärte die Behörde in Karlsruhe. 

 

Die Bundeswehr nutzt im Einsatz häufig gebürtige Afghanen als Dolmetscher und kulturelle Vermittler, die die Soldaten auf Patrouillen begleiten und ihnen die Verständigung mit den Einheimischen ermöglichen. Zur Brisanz der Informationen, die der Beschuldigte verraten haben soll, wurde zunächst nichts bekannt. Der 50-Jährige sollte im Laufe des Tages einem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof vorgeführt werden, um über Untersuchungshaft zu entscheiden.

 

“Spiegel online” berichtete, der Verdächtige habe seit mehreren Jahren für den iranischen Geheimdienst gearbeitet und Zugang zu sensiblen Informationen der Truppe gehabt.

 

Die Geheimdienste in Deutschland und Europa warnen seit längerem vor einer zunehmenden Spionage durch den Iran und Cyber-Attacken. In Deutschland ist der Iran laut dem Bundesverfassungsschutz vor allem durch den MOIS, das “Ministry of Intelligence”, nachrichtendienstlich tätig. Dieses habe besonders die Aktivitäten iranischer Oppositionsgruppen in Deutschland im Visier, heißt es im aktuellen Verfassungsschutzbericht von 2017. Außerdem interessiere sich das MOIS für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik. Spione würden häufig über berufliche oder familiäre Kontakte im Iran angeworben. In dem Land lebt seit langem eine große Zahl von Flüchtlingen aus dem benachbarten Afghanistan.

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