Politbarometer”: Die SPD befindet sich weiterhin im Umfragetief
Berlin (Welt) - Zum Jahresauftakt fällt die SPD im aktuellen ZDF-„Politbarometer“ wieder in der Wählergunst: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, erhielte sie laut der am Freitag veröffentlichten Umfrage nur noch 14 Prozent und damit einen Punkt weniger als in der letzten Erhebung. Die Union kommt auf 29 Prozent (minus eins). Die AfD ist demnach mit 14 Prozent gleichauf mit der SPD und verliert ebenfalls einen Punkt.
Die Grünen legen um zwei Prozentpunkte zu und erreichen 21 Prozent. Die FDP verbessert sich um einen Punkt auf acht Prozent, die Linke liegt unverändert bei neun Prozent. Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen als einziges Zweierbündnis eine parlamentarische Mehrheit.
Trotz der schlechten Werte für die regierende große Koalition hat die Erwartung deutlich zugenommen, dass das Bündnis aus Union und SPD bis zum Ende der Legislaturperiode 2021 halten wird. 69 Prozent gehen laut „Politbarometer“ inzwischen davon aus. Im November waren es nur 53 Prozent.
Diese veränderte Erwartung dürfte auch mit den versöhnlichen Tönen aus der CSU zusammenhängen. Zwar meint weiterhin eine deutliche Mehrheit (66 Prozent), dass CDU und CSU in wichtigen politischen Fragen eher zerstritten sind als einig. 32 Prozent glauben aber, dass das Verhältnis zukünftig eher besser wird.
Die Top Ten der zehn wichtigsten Politiker führt nach wie vor Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) an. Er erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen verbesserten Durchschnittswert von 1,5 (Dezember: 1,3). Danach folgen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit 1,4 (Dezember: 1,3) und die neue CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer ebenfalls mit 1,4 (Dezember: 1,3). Grünen-Chef Robert Habeck liegt unverändert bei 1,3, SPD-Finanzminister Olaf Scholz bei 0,9 (unverändert).
Außenminister Heiko Maas (SPD) erreicht nur noch 0,5 (Dezember: 0,7), FDP-Chef Christian Lindner ist unverändert bei 0,4, und der bei der Wahl zum CDU-Vorsitz unterlegene Friedrich Merz hat noch 0,1 (Dezember: 0,2). Weiter im Negativbereich befinden sich SPD-Chefin Andrea Nahles mit minus 0,3 und der scheidende CSU-Vorsitzende und Innenminister Horst Seehofer mit minus 0,9.
Die Forschungsgruppe Wahlen befragte vom 8. bis 10. Januar telefonisch 1267 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Die Befragung ist demnach repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich wurde je nach Anteilswert mit zwei bis drei Prozentpunkten angegeben.