Lindner fordert Merkels Rücktritt als Bundeskanzlerin und „zwar besser heute“
Berlin (N-Tv) - FDP-Chef Christian Lindner hat Bundeskanzlerin Angela Merkel indirekt zum sofortigen Rücktritt aufgefordert. Zugleich erklärte er die Bereitschaft seiner Partei, auch ohne Neuwahlen in eine Bundesregierung einzutreten.
"Was an der Spitze der Unionsparteien richtig ist, nämlich ein neues Kapitel aufzuschlagen, das kann an der Spitze des Staates nicht falsch sein, und zwar besser heute als morgen", sagte Lindner auf dem traditionellen Dreikönigstreffen der Liberalen in der Stuttgarter Oper.
Christian Lindner im n-tv Interview
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Die FDP laufe niemandem hinterher, aber sie laufe auch nicht weg, so Lindner. "Wer uns ein faires Angebot zur Erneuerung des Landes macht, der kann zu jeder Zeit damit rechnen, dass wir bereit sind, Verantwortung für dieses Land zu übernehmen." Lindner wiederholte: "Zu jeder Zeit."
Im Verlauf seiner Rede versuchte Lindner, einen modernen Liberalismus zu skizzieren. Dabei kritisierte er zwar auch "unsere geschätzten Mitbewerber von Bündnis 90/Die Grünen". Vor allem jedoch arbeitete er sich an der CDU ab.
Dabei griff er den Ausdruck "Agenda für die Fleißigen" auf, den der unterlegene Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, ins Gespräch gebracht hatte. Die CDU habe sich gegen eine solche Agenda entschieden. "Das sagt etwas über die Union aus. Wenn die das nicht wollen, dann werden eben wir als Freie Demokraten das genauso handhaben."