Al-Sisi eröffnet die größte Kirche im Nahen Osten
Kairo - Nach Abschluss der letzten Bauarbeiten sollen in dem Gotteshaus mehr als 8000 Gläubige Platz finden. Damit soll es die größte Kirche im Nahen Osten sein. Der Kopten-Papst Tawadros II. nannte die Eröffnung „in der Geschichte beispiellos“.
Anlässlich des Gottesdienstes veröffentlichte der Vatikan eine Video-Botschaft von Papst Franziskus. „Möge der Friedensfürst Ägypten, dem Mittleren Osten und der ganzen Welt Frieden und Wohlstand spenden“, sagte das Katholiken-Oberhaupt.
Die koptische Kirche habe auch in den schwierigsten Momenten „ein wahres Zeugnis des Glaubens und der Nächstenliebe“ abgeben können. „Liebe Brüder und Schwestern, ihr habt Märtyrer, die eurem Glauben Stärke verleihen. Danke für euer Beispiel.“
US-Präsident Donald Trump schrieb auf Twitter, er freue sich über die Eröffnung: „Präsident Al-Sisi bewegt sein Land in eine inklusivere Zukunft“. Etwa zehn Prozent der knapp 100 Millionen Ägypter sind Kopten. Unter dem Eindruck von Spannungen mit der muslimischen Mehrheit des Landes vor allem unter der Regierung des Islamisten Mohammed Mursi (2012-2013) sehen viele Kopten in Al-Sisi einen Schutzherrn ihrer Rechte.
Als Ort wurde die neue Verwaltungshauptstadt in der Wüste östlich Kairos bestimmt. Die neue Hauptstadt ist momentan noch eine riesige Baustelle, soll aber
in den kommenden Jahren zum Regierungssitz und zur Heimat von Millionen Menschen werden. Das Megaprojekt wurde angesichts der Überbevölkerung und der infrastrukturellen Überforderung der Hauptstadt gestartet. In Kairo leben Schätzungen zufolge mehr als 20 Millionen Menschen.